Cold Lake Towers - D:A:M

So nützlich Myspace auch in vielerlei Hinsicht sein mag, so penetrant nervig ist es, besonders in Bezug auf die unzähligen Black-Metal-Projekte, die sich und ihren Schund auf diesem Portal vorstellen. Und dennoch gibt es lichte Momente, in denen ich froh bin, dass es Myspace gibt, wäre ich doch sonst nicht auf COLD LAKE TOWERS aufmerksam geworden.

Dieses Soloprojekt des Herren JG hat nämlich just sein erstes musikalisches Lebenszeichen mit dem Namen “D:A:M“ veröffentlicht. Als bekennender Freund des melodischen Black Metals der frühen und mittleren 90er, ganz besonders solcher, der aus Norwegen kommt, kann mich der bayrische Einzelkämpfer mit seinen Kompositionen sehr überzeugen. Fiese und kalte Riffs, die mal nach BURZUM, mal nach DARKTHRONE klingen, treffen dabei auf gepressten und druckvollen Gesang. Klingt im ersten Moment gar nicht sonderlich spektakulär, doch besonders durch die simple, aber effektive Arbeit des Keyboards und gelegentlich eingestreute Soli der Klampfen, gelingt es JG eine absolut bösartige und finstere Stimmung zu kreieren, die mich um mehr als zehn Jahre zurückversetzt.

Ganz besonders der Song “Cold Lake Towers“ mit seinem schweren Teppich aus Keyboardsounds hat es mir dabei angetan und jagt mir einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken. Doch auch die restlichen sieben Stücke fallen keinesfalls ab und hinterlassen einen angenehm überraschten Rezensenten. Einen Kritikpunkt gibt es allerdings dennoch, die Aufmachung der CD lässt in ihrer extrem simplen Art doch ein wenig zu wünschen übrig.
Nichtzuletzt da aber auch der Sound des Demos sehr fett und druckvoll ist, kann ich jedem Anhänger des kalten, nordischen Black Metals nur raten, hier mal ein Ohr zu riskieren. Ich für meinen Teil bin sehr angetan und harre mit Freuden der Dinge, die da noch kommen mögen. Starke sieben Punkte für ein starkes Debütdemo.