Cold Cold Ground - Lies About Ourselves
Review
Finnen und Industrial? Das ist ja mal etwas ganz Neues aus dem Land der Melancholiker und Fingerflitzer, aber warum eigentlich nicht? Nach anfänglicher Irritation, weshalb einer der Kerle immer eine Häschenmaske trägt und die anderen Herren aussehen wie die gemeinsamen Kids von MARILYN MANSON und COMBICHRIST, lässt sich auch recht schnell feststellen, dass COLD COLD GROUND musikalisch gesehen recht schrill-schicke Zeitgenossen sind.
Als „dark and noisy rock music“ beschreiben das Quartett sich selbst und das trifft es im Prinzip auch auf den Punkt: Tiefgehende Texte und den Anspruch von DREAM THEATER bietet die Band garantiert nicht, dafür aber schnoddrig partymäßigen Sound, der leicht zu verdauen ist und mit der trotzig schreienden, verzerrten Stimme schlicht und einfach die Insekten von der Wand bombt. Hochphilosophische Songtitel wie „My Fist And I“ oder „Cocaine In My Ass“ sprechen demnach für sich, aber die bereits vorab veröffentlichte Single „Welcome To Hell“ ist melodietechnisch nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen, nachdem sie sich einmal darin breitgemacht und Bier mitgebracht hat.
Wer also fanatischer Anhänger der frühen MARILYN MANSON-Ära war, kommt um das zweite Album „Lies About Ourselves“ garantiert nicht herum. Auch wenn das Bedürfnis, sich dazu in Lederkluft zu schmeißen, weiß anzumalen und mit Peitsche vor der Webcam herumzuhampeln aus unerklärlichen Gründen beunruhigend stark wird. Aber was soll’s. Solang’s Spaß macht. Und Spaßfaktor 100 ist mit COLD COLD GROUND garantiert.
Cold Cold Ground - Lies About Ourselves
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Industrial Rock |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 39:49 |
Release | |
Label | Danse Macabre |
Trackliste | 01. My Fist And I 02. Welcome To Hell 03. Suck Snd Pay 04. Model Citizen 05. We Are The Sun 06. Tourist 07. Cocaine In My Ass 08. Drive 09. Lies About Ourselves 10. Things Fall Apart |