Colaris - The Disclosure (EP)

Review

Mit GOD IS AN ASTRONAUT und LONG DISTANCE CALLING gibt es gleich zwei Instrumentalbands, die nicht nur immer wieder mit emotionsschwangeren Songs begeistern, sondern auch ihren völlig eigenen Sound gefunden haben. Diesen Eindruck habe ich von den vier vorliegenden Songs der noch jungen Band aus Pirmasens leider nicht. Obwohl die Songs sauber und druckvoll produziert aus den Boxen tönen, fehlt dieser besondere Wiedererkennungswert: Die erzeugten Klangwelten könnten vom Arrangement durchaus auf einem Album der bereits genannten Combos ihren Platz finden, mit Abstrichen auch auf einem Album von GHOST BRIGADE, allerdings frage ich mich ernsthaft, ob sich die drei Herren tatsächlich nur als Tribute-Band verdingt machen wollen, oder ihr eigenes Ding durchziehen möchten.

Musikalisches Talent kann man COLARIS jedenfalls nicht absprechen, vor allem ihre Instrumente beherrschen die Jungs hervorragend, was fehlt ist lediglich eine eigene Linie, ein eigener Sound, eine Art Songs zu schreiben, die völlig individuell klingt und begeistert, und COLARIS damit unentbehrlich macht. „The Disclosure“ schafft dieses kleine Wunder leider (noch) nicht, dabei merkt man in Ansätzen, dass diese Post-Rock-Songs durchaus Geschichten erzählen wollen, aufgrund der Nähe zu den Originalen aber nur müde abwinken lässt. Potential ist definitiv vorhanden, es muss von den Jungs nur noch entdeckt und ausgearbeitet werden.

23.06.2011

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