Cokegoat - Vessel

Review

Blood for the Bloodgod – Coke for the Cokegoat!? Ne, is‘ Quatsch, mit DEBAUCHERY haben COKEGOAT nämlich eher wenig zu tun. Hierbei handelt es sich nur um den (fruchtlosen) Versuch meinerseits, diesen Bandnamen zu verstehen.

Die Ziegenbande aus Chicago spielt viel mehr Sludge in seiner – teils sehr nah am Hardcore orientierten – Ursprungsform, aber auch nicht ganz ohne diese rhythmisch vertrackten Verzierungen, die wir alle so lieben. Musikalisch gestaltet sich „Vessel“ generell also eher abwechslungsreich, denn meist springt uns in wirklich jedem Song eine neue Facette entgegen. Seien es Drop-B-Walzen à la frühe CULT OF LUNA („End Of Your Life, Pt. 1“), der Gebrauch von doppelläufigen Gitarrenriffs („End Of Your Life, Pt. 2“) oder synthiegetragene Keyboard-Interludien („Fear The Followers“). Wortneuschöpfung des Tages: Pre-Post-Metal.

Stets markant im Vordergrund: der Gesang. Teils dreistimmig überlagern sich hier verschiedene Vokalstile (z.B. in „Fly By Daylight“), klar und guttural, männlich und weiblich. Hier wird immer mal wieder mit repetitiven Elementen gearbeitet, die Songs wie „Dogs“ allerdings häufig in einem dünnen Licht erscheinen lassen. Mit Monotonie Atmosphäre zu erschaffen, mag ja für manch einen die Prämisse im Genre sein, funktioniert hier aber mal gar nicht.

Nach 40 Minuten frage ich mich vor allem eines: Worauf zielt die Scheibe eigentlich ab? Die Wechsel oben genannter Facetten (erwähnte ich schon den Blastbeat in „Fly By Night, Pt. 2“?) wirken eher gezwungen als logisch und das Riffing ist – nun ja – einfach sludgy, aber nichts was einer Kaufempfehlung auch nur nahe käme.

Einen Punkt drauf gibt es allerdings für die konstante Tightness und die gute Produktion. In dieser Hinsicht bin ich auch durchaus gewillt, „Vessel“ als ambitionierten Erstling einer Band zu bezeichnen, die sich noch in ihrer Selbstfindungsphase befindet. Das Streben nach „Hauptsache speziell und genreübergreifend agieren“ darf bloß nicht überhandnehmen.

30.04.2014
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