Coilcry - Strength Beyond Fear

Review

Die Schweizer Metal- und Rock-Szene gilt schon seit langer Zeit als Lieferant von talentierten Bands jeglicher Gangart. Doch nicht nur die bekannten Größen wissen immer wieder mit hochwertigen Veröffentlichungen aufzuwarten, auch im eidgenössischen Underground brodelt es ordentlich.

Ein wirklich feines Exemplar stellt meiner Meinung nach das aus dem Raum Basel stammende Quintett COILCRY dar, die mit „Strength Beyond Fear“ seinen zweiten Longplayer vorlegt. Dieser ist geprägt von massiven Grooves, die teils in 90er-infiltriertem Thrash fundamentiert sind, aber auch eine gewisse Vorliebe für eher moderne Idole aus dem fernen US of A erkennen lässt und durchaus eine Idee davon gibt, weshalb die Band für sich beansprucht einen eigenen Stil – den sogenannten „Flash Metal“ – für sich gefunden zu haben.

Die heftig bretternden Groove-Passagen lassen logischerweise an jene Bands denken, die einst die Szene regiert haben, dennoch wäre es vermessen COILCRY zu unterstellen, sie würden sich zu sehr an PANTERA und Konsorten anlehnen. Dazu ist der Vortrag nämlich zu sehr von Abwechslung geprägt, wobei in jenen Sequenzen, die von emotionsgeladenen Momenten unterzogen werden, vor allem Sänger Alexander Büche begeistert und in Richtung Corey Taylor tendiert. STONE SOUR und ALICE IN CHAINS in den melancholischen Passagen, sind es generell, die ich als Inspirationsquellen vorwiegend heraushören kann. Nicht die übelste Referenz und zudem wissen die Burschen auch für strukturierte Übergänge zu sorgen und so die Tracks in allen Lagen zur Wirkung kommen zu lassen. Respekt!

Doch nicht nur ganz große Namen kommen mir beim Hören von „Strength Beyond Fear“ in den Sinn, irgendwie fallen mir hierzu auch immer wieder Landsleute von COILCRY ein. Beispielsweise FROZEN ROOM für die eher gemäßigteren, aber dennoch amtlichen groovigen Tracks, auch wenn die hinsichtlich der Ohrwurmdichte (noch) die Nase vorne haben. Und überhaupt, wenn wir von hammerhartem Groove/Thrash Metal in der Schweiz sprechen, sollte wohl auch die diesbezügliche eidgenössische Vorzeigetruppe GURD durchaus als Inspiration gedient haben.

Wozu also in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt? Eben. Schlaue Kerle dürften sie obendrein sein die Jungs von COILCRY, bleibt bloß noch zu hoffen, dass man ihnen auch die zustehende Achtung schenkt und die Burschen für den vor einigen Tagen ausgestiegenen Alexander einen geeigneten Neuzugang für den Posten als Frontmann finden können.

01.07.2013
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