Cognitive - Abhorrence

Review

Soundcheck Mai 2024# 15

In relativ verlässlichem Tempo veröffentlichte das Gespann aus New Jersey, einige Jahre über Unique Leader Records, im Turnus von circa zwei Jahren Album um Album. Inzwischen stehen COGNITIVE im Stall von Metal Blade Records und damit gewissermaßen kurz vor dem Schritt, eine breitere Hörerschaft erreichen zu können. Der mittlerweile schon fünfte Langspieler „Abhorrence“ flaniert gekonnt in der Zwischenwelt von Technical Death Metal und Deathcore und hat durchaus mehr zu bieten, als die aktuell wohl etwas ausgenudelt wirkende Spielwiese zunächst suggerieren mag.

Frisches Obst auf der Spielwiese

Das liegt ganz zentral daran, dass unter diesem Banner herausragende Musiker firmieren und man deren Stärken kompositorisch wirksam einzubinden weiß. COGNITIVE sind nämlich dann am besten, wenn sie die komplette Palette musikalischer Einflusssphären abbilden und mit modernem Ansatz vorangehen. Exemplarisch seien hierzu der Titeltrack „Abhorrence“ oder das hypermelodische „As The Light Fades“ genannt. Dort spielen die US-Amerikaner einerseits mit klinisch präziser Brutalität, aber gleichermaßen auch mit cleanen Passagen, die eher aus dem Metalcore stammen.

Neben den variablen Fähigkeiten am Mikrophon von Sänger Shane Jost, fällt vor allem die eiskalte Treffsicherheit von AJ Viana (u.a. HATH) hinter den Fellen auf. Was der junge Mann an Timing und aalglatten aber dennoch einschneidenden Fills zu bieten hat, wertet alles was COGNITIVE hier zeigen, nochmals bemerkenswert auf. Hinsichtlich der eigenen Kompositionen gelingt es der Truppe von der US-Ostküste nicht, das teilweise hohe Niveau, insbesondere der ersten Hälfte von „Abhorrence“, vollständig zu halten.

Drumming From Hell

Zwar stellt die Band etwa mit „Savor The Suffering“ unter Beweis, dass man auch mit recht reinem, technisch anspruchsvollem Death Metal zu Rande kommt, die zuvor genannten starken Verbindungselemente gehen dabei allerdings verloren. Diese brechen zwar z.b. bei „Containment Breach“ wieder ein wenig heraus werden aber insgesamt nicht mehr so konsequent vorangetrieben, sodass COGNITIVE im zweiten Teil von „Abhorrence“ manchmal gar ein wenig in Standardrichtung driften. Wären da nicht immer wieder herausragende instrumentale Lichtblicke.

Mit ihrem fünften Album stellen die Nordamerikaner ihr bestechendes musikalisches Potential unter Beweis und entwickeln daraus tatsächlich einige großartige Songs. Die Konsistenz auf Albumlänge fehlt aber noch ein wenig, weshalb COGNITIVE hier haarscharf an der Champions League vorbeischrammen.

Shopping

Cognitive - Abhorrencebei amazon12,70 €
09.05.2024

Shopping

Cognitive - Abhorrencebei amazon12,70 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37294 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

1 Kommentar zu Cognitive - Abhorrence

  1. destrukt. sagt:

    Etwas verwunderlich, dass die Scheibe hier und auch andernorts eher schlecht wegkommt, bietet sie doch eigentlich für Fans einschlägiger Genres den puren Hörgenuss. Nach alter Väter Sitte wird in bester Manier den Göttern Suffocation gehuldigt und das ganze noch mit ner gehörigen Brise Deathgrind versehen, sodass ganz unwillkürlich permanent auch Benighted oder Cephalic Carnage in den Sinn kommen. Die Deathcore-Assoziationen lassen sich eigentlich allein auf die Breakdowns reduzieren, die für meinen Geschmack gern auch eher slamming ausgearbeitet hätten sein dürfen. Die Donald-Duck-Vocals sind sicherlich streitbar, aber in Anbetracht der unbestreitbaren musikalischen Güte verschmerzbar. Produktion ist ebenfalls für die Art Musik perfekt getroffen, keinen Deut zu steril und genug Dynamikumfang um jede kleine Becken- oder Tommelodie, die AJ Viana so zahlreich wie brilliant reinzaubert im Detail hören zu können. Deswegen hab ich für die Pladde eigentlich abschließend nur zwei Worte: Fuck! Yeah!
    Brodequin und Hideous Divinity haben bereits exzellent geliefert, Wormed, Severe Torture und Malignancy kommen noch und mighty Ulcerate haben ebenfalls noch was am start. Was ein Jahr. Hunnet.

    9/10