Coffins - Sinister Oath

Review

Das japanische Begräbniskommando COFFINS steht seit Jahrzehnten für Old School Doom Death und hat sich über die Jahre eine große Fangemeinde erspielt. Musikalisch stark im rumpeligen Midtempobereich angesiedelt, hält sich der Abwechslungsreichtum auch auf dem neuen Longplayer in Grenzen.

Dass die Band in fast dreißig Jahren Bandgeschichte neben gefühlten hundert Split-Veröffentlichungen und EPs nun erneut die 40-Minuten-Marke geknackt hat, macht dabei kaum einen Unterschied, denn die Truppe um Bandurgestein Uchino liefert wie erwartet ab: im positiven wie im negativen Sinne, denn „Sinister Oath“ rumpelt sich gewohnt eindimensional durch die Spielzeit und verliert vor allem in den schnellen Ufta-Parts schnell seinen Reiz.

COFFINS – im Death Doom-Sumpf gefangen

Zwischen den coolen Parts rudern COFFINS leider oft mit beliebigen Riffs durch die Songs. Der einzige Wiedererkennungswert sind sie selbst, und neben einigen schrägen Ausreißern wie den skurrilen Soli auf „Domains Of Black Miasma“, den obskuren Gesangseffekten „Chain“ gibt es hauptsächlich Hausmannskost, die im Prinzip nur auf dem typischen COFFINS-Sound basiert, der die Japaner unverkennbar macht.

Songs wie „Spontaneous Rot“ wirken wirklich spontan, unfertig und dabei fast akzentfrei. Das ist einer der Gründe, warum die Band eigentlich keine Full-Length-Alben braucht, wenn sie diese mit mittelmäßigen Songs anreichert, anstatt sich auf die Hits zu konzentrieren. Im Gegensatz dazu stehen dann schleppende Doom Death Songs wie das überlange „Everlasting Spiral“, das ranzig, bösartig und fast schon stumpf alles niederwalzt, was sich ihm in den Weg stellt. Dabei funktioniert ein solcher Song in all seiner Schlichtheit, gepaart mit einem schneidenden Lead nahezu perfekt, um dann erst im letzten Drittel mit Gesang und einer mächtigen Midtempo-Walze aufzutrumpfen.

„Sinister Oath“ – bei all seiner Bösartigkeit sehr vorhersehbar

Wer COFFINS in den letzten Jahrzehnten mochte, der wird auch mit „Sinister Oath“ seine Freude haben, denn hier gibt es keinen Schnickschnack, keine musikalische Kehrtwende und keine Kompromisse. Ob man heutzutage noch solch engstirnige und einseitige Platten braucht, sei dahingestellt, denn live werden viele der Tracks auf jeden Fall funktionieren.

08.04.2024

- perfection is the end of everything -

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