Coffins - March Of Despair

Review

Ein Jahr ohne COFFINS-Veröffentlichung wäre ein merkwürdiges Jahr. Zumindest für Split-Beiträge waren die Japaner in der Vergangenheit immer zu haben. In diesem Jahr hat die Band bereits eine EP mit Cover-Songs veröffentlicht („Sewage Sludgcore Treatment“) und einen Song zu einer Split mit SOURVEIN beigetragen. „March Of Despair“ ist nun also die nächste EP und ein kleiner Vorgeschmack auf ein bereits angekündigtes neues Album. Fleißig die Burschen! Das Beste daran: Die Qualität stimmt!

So ist auch „March Of Despair“ ein traditionelles COFFINS-Werk geworden. Neben vier eigenen Songs schicken die Japaner noch ihre Version von DEATHs „Corpsegrinder“ ins Rennen. Doch weit interessanter ist ohnehin der durchgehend nach alter Schule tönende Death Metal der Herren, die sich seit jeher nicht zu schade sind, einen ordentlichen Schuss Doom Metal beizufügen. Das führt zumindest bedingt zu Abwechslung, denn neben zäh dahinschleichenden Parts können die Japaner auch mal ein bisschen flotter („Grotesque Messiah“) und zeigen sich dabei ungleich bissiger. Das soll aber nicht ein heißen, dass die doomgeschwängerten Parts langweilig wären, keineswegs. Denn hier zeigt sich die unheilvolle Seite ihres Materials. „Carpet Of Bones“ ist mit seinem starken Mittelteil zum Beispiel unglaublich intensiv.

Alles in allem haben COFFINS sicher schon bessere Songs am Start gehabt, doch um sich die Wartezeit auf einen neuen Langspieler zu vertreiben, taugt „March Of Despair“ allemal. Sicher, Innovation sollte niemand erwarten. Das zeigt auch die kantige, etwas verwaschene Produktion, die aber genau wie das Material der Band ziemlich charmant daher kommt. Wer die Band kennt, weiß was ihn erwartet, wer nicht, aber auf Old School Death Metal steht, könnte sich in einer kurzen Variante mal ein Eindruck verschaffen, denn schlecht ist „March Of Despair“ nicht.

12.06.2012

Chefredakteur

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