Auch wenn dieses Trio aus Tokio in einschlägigen Kreise als Kultobjekt gehandelt und ebenso verehrt wird, sei von Beginn an klar gestellt, dass COFFINS nur für Zeitgenossen mit extrem starken Nerven geeignet sind. Der Dreier offeriert nämlich ausschließlich brutalste Klänge, wobei die Melange der Japaner sowohl räudigen Doom in brachialster Machart enthält, vorwiegend aber auf archaischem, extrem rumpelnden und bösartig tönendem Death Metal basiert.
Mit ein Grund für den Status der Band bei ihrer Klientel ist mit Sicherheit auch die Tatsache, dass die drei Burschen veröffentlichungstechnisch geradezu sensationell aktiv unterwegs sind, oder fällt euch eine andere Truppe ein, die innerhalb von gerade einmal zehn Jahren zwei Demos, drei Langeisen, ein Compilation-Mini-Album, sowie jede Menge an Split-Scheiben eingespielt hat?
Wer sich bislang noch nicht an den Ergüssen dieser Söhne Nippons erfreuen hat könnten, erhält in Form der Retrospektive „Ancient Torture“ nun einen verdammt gelungenen Überblick geliefert, denn Band und Label haben ein wahrlich imposantes, wie derbes Paket geschnürt, das insgesamt 21 Tracks (wobei es sich ausschließlich um Songs von Split-Scheiben, sowie um bisher nur auf Vinyl verewigte Nummern handelt) enthält und es (logischerweise auf zwei CDs aufgeteilt) auf eine Laufzeit von knapp zwei Stunden bringt. Nicht nur in den abartigen Eigengewächsen wie „Eat Your Shit“ (geprägt von einem Riff aus der „antiken“ Stockholm-Schule), oder „Offalgrinder“ (CELTIC FROST treffen sich im Suff mit frühen MASTER zum Proben) lassen uns diese Burschen ihre Einflüsse mit aller Deutlichkeit vernehmen, man zeigt das sogar noch deutlicher, denn es gibt es auch jede Menge an Covertracks zu hören.
Vor allem durch das im Vergleich zum Original stimmtechnisch noch ein wenig kranker (!) anmutende „Wasteland Of Terror“ der niederländischen Gottheit ASPHYX, aber auch mit dem selbst ohne rot-weiß-roter Brille mächtig und imposant daherbretternden „Bonesawer“ der Kult-Deather PUNGENT STENCH werden COFFINS im „Old School-Department“ der Death Metal-Gemeinde mit offenen Armen empfangen werden. Diese wird in späterer Folge vom kurzen und krachenden CARNAGE-Cover „The Day Man Lost“ gar in die Knie gezwungen und wird in dieser Position voraussichtlich auf eingeschworene CATHEDRAL-Maniacs treffen, die COFFINS ob ihrer nicht minder gelungenen Intonation von „Ebony Tears“ huldigen.
Dass diese Burschen auch auf der Bühne für brachialsten Krach zu sorgen wissen, wird zum Schluss mit einer rumpeligen Live-Version des VENOM-Klassikers „Warhead“ unter Beweis gestellt. Im Vergleich zur unmittelbar davor platzierten Studio-Version wird hier sehr deutlich klar, welche Wucht von COFFINS live freigesetzt wird.
All jenen, die sich an ordentlichem Krach ergötzen können, sei „Ancient Torture“ wärmstens an Herzchen gelegt, vor allem aber jene Zeitgenossen, die COFFINS bis dato noch nicht kennen.
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