Codeon - Source

Review

Wenn NECROPHAGIST-Gitarrist Sami Raatikainen den Sechssaiter zupft, ist das allein bereits ein Garant für High-Speed-Gitarrenläufe auf hochtechnischem Niveau. Gemeinsam mit Asko Sartanen an der zweiten Gitarre folgen halsbrecherische Riffs und Eiltempo-Melodielicks in Kombination mit einem Stakkatoinferno, die CODEON einen unverwechselbar prägenden Stempel aufdrücken. Lauri Mailasalo am Bass und Joni Varon hinter der Schießbude liefern dazu das geeignete Rhythmusfundament, wobei von Doublebass-Attacken über Blastbeats und Midtempo-Passagen wirklich alles vorhanden ist. Lediglich die Vocals von Shouter Vesa Mattila sind manchmal etwas zu schwachbrüstrig, so dass die Growls im Hochgeschwindigkeitsrausch von „Human Inspection“ oder zum Beispiel auch im mit einem doppelläufigen Gitarrensolo eindrucksvoll abschließendem „Rebirth“ fast völlig untergehen. Etwas mehr Ausdrucksstärke und ein insgesamt kraftvollerer Gesang würde der Band daher definitiv gut zu Gesicht stehen.

Absolut nichts zu beanstanden gibt es dafür bei der Produktion des Albums, denn die ist fett und transparent geworden und verschafft allen Instrumenten den benötigten Freiraum, um sich vollends zu entfalten: dabei glänzen alle Songs hier und da mit wirklich ausgezeichneten Riffs, doch auf Dauer gleichen sich die Ideen dann doch sehr stark, so dass es schwer fällt ein Highlight zu nennen. Vielleicht kann sich „Shatter Mind“ mit extrem fetten Riffs und dezent-düsteren Keyboardklängen im Refrain ein wenig von den anderen Tracks abheben, aber auch das nicht wirklich zwingend.

„Source“ ist eine rundum erfreuliche und eindrucksvolle Hörerfahrung, vor allem für Highspeed-Freaks und Gefrickel-Technik-Junkies, denn CODEON walzen wirklich alles in Schutt und Asche. Allerdings wird das Album auf Dauer – wie bereits erwähnt – zu eintönig, so dass sich die Finnen für das nächste Album ein paar zusätzliche Ideen einfallen und vor allem die Songs ein wenig unterschiedlicher klingen lassen sollten.

04.10.2008
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