Cocoon - This Is Freedom

Review

Es kommt nicht gerade oft vor, dass an dieser Stelle Alben rezensiert werden, die dem Genre Emocore zuzuordnen sind. Mit „This Is Freedom“ der Kölner COCOON ist es nun aber doch einmal wieder soweit.

Der Begriff Emocore an sich ist ja schon etwas schwammig, da er zumeist mit Bands in Verbindung gebracht wird, bei denen einem die Kategorisierung schwer fällt. Durch die Verwendung sehr melodischer Parts sind sie für Metal-/ Hardcore zwar zu soft, wildern aber dennoch abseits der eher gemäßigten (Pop) Punk-, bzw. Alternativerock-Gefilde.

Um es kurz zu machen: Auch wenn der Begriff inflationär und (häufig bestimmt auch) falsch gebraucht wird, klingen COCOON ungefähr genauso, wie man sich eine Emocoreband vorstellt. Gezügelt heftige Strophen, zuckersüßer, um nicht zu sagen klebriger Refrain, und ob sich Klargesang und Shouts zwischen Strophe und Refrain abwechseln, oder umgekehrt, liegt alleine im Ermessen der jeweiligen Band.

Und so kommt es, wie es kommen muss: Irgendwie hat man das Gefühl, alles auf dem Debüt der Jungs schon einmal gehört zu haben.
Handwerklich geht „This Is Freedom“ völlig in Ordnung. Einzig der Sound könnte etwas druckvoller sein, aber vielleicht war dies ja auch aus Gründen der (Achtung böses Wort) Massenkompatibilität gar nicht gewünscht?! An Originalität mangelt es der Scheibe jedoch erheblich.
Die Jungs versuchen zwar mit verschiedenen kleinen Variationen, wie z.B. einem Akustikgitarrenpart hier, oder einem regelrechten Ausbruch in metallisches Fahrwasser da, das Geschehen spannend zu gestalten, unterm Strich bleibt aber leider nur ein völlig austauschbares Trendprodukt, mit dem man heutzutage keinen Hund mehr hinterm Ofen vorlocken kann.
Schon nach sehr kurzer Zeit beginnt „This Is Freedom“ zu langweilen, was zu einem nicht geringen Teil auch am Sänger liegt, der zwar singen kann (was bedeutet, dass er die Töne trifft), durch seine immer wiederkehrenden Gesangslinien aber auf Dauer extrem gleichförmig wirkt.

Etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit, wäre wie bei so vielen anderen Bands, also auch im Falle COCOONs wünschenswert gewesen. Und wenn es nicht über die Eigenständigkeit läuft, müssen eben die Songs überragend sein. Dies ist hier aber leider nicht gegeben. Solide? Keine Frage. Überdurchschnittlich? Eher nicht.