Cocoon - The Itch EP

Review

Ein bisschen Standard-Metalcore gefällig? Einmal so richtig tief in die Klischeekiste gegriffen? Mit harten Gitarren, mit vielen, teilweise zwar ganz gut drückenden, aber viel zu dominant eingesetzten Breakdowns, mit tiefen Shouts, mit einer glatten 08/15-Produktion? Zwar auch mit hier und dort eingestreuten atmosphärischen Parts und dankenswerterweise ohne Klargesang-Refrains? Mit so mancher Gangshout-Passage, die die Fahne des Oldschool-Hardcore ein bisschen hochhalten?

Oder auch: Ein bisschen Metalcore der biedersten, abgegriffensten Sorte von fünf Musikern aus der Nähe von Bonn und Koblenz, die zwar schon zwei Mal durch Deutschland touren und ihr Debütalbum „This Is Freedom“ sogar in Übersee (bei Rising Records) veröffentlichen durften; die mit drei von vier Songs ihrer neuen EP so wenig Akzente setzen können, dass auch der letzte, mit seinem vom Nu Metal beeinflussten Riffing etwas abwechslungsreichere Song „The Ghost Of Autumn“ nicht mehr viel retten kann (zumal auch das Nu-Metal-Riffing nicht allzu neuartig daherkommt)? Mit thrashenden Einflüssen, mit teils etwas punkigerem Gesang, durchaus mit dem einen oder anderen gefälligen Ton und technischer Makellosigkeit?

Beinharte Genrefans und Alleskäufer können mit COCOONs „The Itch EP“ sicherlich glücklich werden: So wirklich schlecht ist das ja halt auch gar nicht. Aber das ist alles so uninspiriert, dahingeklatscht, 08/15 und Standardware, dass es bei allem technischen Können und bei allen netten Ansätzen nicht zu einer Wertung oberhalb des tiefsten Mittelmaß-Sumpfes reicht.

04.06.2012
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