COALESCE sind im Mathcore und Post-Hardcore eine feste Größe. Neben CONVERGE, NORMA JEAN und THE DILLINGER ESCAPE PLAN sicherlich eine Band, auf die sich alle einigen können, wenn es um die besten und wichtigsten Mathcore-Bands geht. Auch wenn die Band nie solch moderne Klassiker der Marke „Jane Doe“ (CONVERGE) oder „Calculating Infinity“ bzw. „Miss Machine“ (beide TDEP) veröffentlichte, die auch weit über den Genregrenzen hinaus vielen ein Begriff ist.
Mit ihrem neuen Album „OX“ meldet sich die Band aus Kansas nach einer langen Pause wieder zurück. Für viele Szenegänger sicherlich eins der Comebacks 2009. Die Band hat Erwartungen, die sie erfüllen muss, um in der immer größeren Szene chaotischer und anspruchsvoller Musik weiter zu bestehen.
14 Songs in guten 36 Minuten Spielzeit werden hier dargeboten. Wirkliches Chaos herrscht hier aber gar nicht. Viel im Mid-Tempo, dennoch keine leichte Kost. Catchy Refrains und Hooklines sucht man vergebens. Oft wird man aber an das 2007er „The Anti-Mother“-Album von den christlichen NORMA JEAN erinnert, die auch aus dem reinen Chaos-Krach-Korsett ausbrachen und sich einem rockigeren, offeneren Sound geöffnet haben. Ähnlich auch hier. Das ganze erinnert an eine Symbiose aus besagtem Album und einer weniger vertrackten Version von CONVERGE. Dass das alles aber auch ein wenig schneller geht, beweisen die vier Jungs beeindruckend in „The Villain We Won’t Deny“. Das darauf folgende „The Purveyor Of Novelty And Nonsense“ ist dafür dann sofort wieder langsamer und drückender, dass man schon ganz weit entfernt an alte NEUROSIS oder BOTCH denken muss. In diesem Song kommt die Verzweiflung am besten rüber, wenn Glocken läuten, während schleppende Gitarren Endzeitstimmung verbreiten.
Soundtechnisch wird das gute Stück Musik auch ordentlich in Szene gesetzt. Der Sound ist dick, aber nicht glatt poliert, sondern mit ordentlich Crunch. Große Soundspielereien und Details im Hintergrund tauchen zum Glück nicht allzu oft auf. Dafür ist das Album schon so zu uneingängig auf die ersten Hörvergnügen. COALESCE fordern heraus, wollen gehört werden. Trends interessieren die Band nicht. Genauso wenig wie schicke Frisuren und hippe Klamotten. Hier geht es um die Musik und ihre Sicht der Dinge, welche die Band eindrucksvoll rüberbringt. Genre-Fanatiker können hier gerne anderthalb Punkte drauf rechnen, alle anderen eher noch einen abziehen.
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