Cloven Hoof - Resist Or Serve

Review

CLOVEN HOOF haben im Laufe ihrer Karriere stilistisch sehr unterschiedliche Platten veröffentlicht. Vom mystisch angehauchten NWoBHM-Sound der Frühphase über ein reines Power-Metal-Machtwerk namens “A Sultan’s Ransom” bis hin zum neuen Album “Resist Or Serve” haben die Briten ihren Fans viele Gesichter gezeigt. Auch das neue Album bietet den Fans wieder ein bunte Mischung aus Power Metal und NWoBHM.

Dass die Band dabei weder die Atmosphäre des kultigen Debüt (bzw. der vorangegangenen “The Opening Ritual”-EP) noch an die Klasse von “A Sultan’s Ransom” anknüpfen kann, hatte ich innerlich schon erwartet. Allerdings ist “Resist Or Serve” keinesfalls schlecht. Die Mischung aus traditionellen Riffs mit Power-Metal-Schlagseite und den kräftigen Vocals von Sänger Whelan weiß zu gefallen. Bei Songs wie “Deliverance”, der Opener “Call Of The Dark Ones” (der allerdings unter einem “Dead Skin Mask”-Klau leidet) oder “Brimstone And Fire” verweist die Band hin und wieder an die eigene Vergangenheit, wohingegen ein Song wie “Valhalla” schon fast US-Hard-Rock-Flair besitzt. Als einzig verbliebenes Originalmitglied ist Lee Payne sich der Stärken seiner Band durchaus bewusst, was man beim Songwriting deutlich spürt. Mit erwähntem Joe Whelan hat er sich zudem einen sehr talentierten Sänger ins Boot geholt, der den Songs mit seiner charismatischen Stimme seinen Stempel aufzudrücken weiß. Es scheint, dass Payne in Whelan einen passenden Songwritingpartner gefunden hat, denn keines der zehn Stücke unterschreitet ein gewisses Niveau, somit sind CLOVEN HOOF im Jahr 2014 konkurrenzfähig – was nicht immer so war. Dazu tragen auch die dezent eingeflochtenen modernen Einflüsse bei. Das zeigt, dass die Briten nicht nur von ihrer Vergangenheit (respektive vom Erfolg des ersten Albums) zehren. Anachronistisch wirkt hier gar nichts und ich muss CLOVEN HOOF attestieren, dass sie es besser als manche (früheren) Kollegen schaffen sich im Hier und Jetzt zurecht zu finden. Was “Resist Or Serve” aber abgeht und infolgedessen auch eine höhere Benotung verhindert, ist das Fehlen von Hits. Stücke wie “Helldiver” gehen ohne Frage gut ins Ohr, es fehlt aber der ‘Aha’-Effekt, den man beispielsweise beim Material von “A Sultan’s Ransom” oder dem Debüt verspürt hat – wenngleich auf unterschiedlichen Ebenen. Ansonsten machen CLOVEN HOOF nicht viel falsch und auch die Produktion von “Resist Or Serve” weiß zu überzeugen. Zeitgemäß, aber nicht klinisch oder überproduziert kommt der neue Longplayer der in Wolverhampton beheimateten Band aus den Boxen.

Unabhängig vom persönlichen Geschmack des Rezensenten also, wird die ‘Keep It True’-Fraktion mit “Resist Or Serve” natürlich bestens bedient. Knappe acht Punkte von meiner Warte aus, wobei ich sicher bin, dass einige Fans das ganz anders sehen werden. Wie auch immer, wenn CLOVEN HOOF beim nächsten Album noch ein, zwei Hits obendrauf legen, ist alles in Butter. Ansonsten wünsche ich Payne, dass ihm Whelan noch ein Weilchen erhalten bleibt und die beiden noch beim Songwriting noch enger zusammen rücken.

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23.05.2014

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