Die Gothikrocker von Closterkeller bestehen schon seid 1988 und bringen nun ihr neustes vom polnischen ins englische übersetzte Werk „Nero“ heraus. Ich fange mal direkt mit dem ersten Kritikpunkt an: es ist immer so eine Sache ein Album für den breiteren Markt übersetzen zu lassen. Da geht einiges an Authentizität verloren. Zudem rutscht der Sängerin Anja Orthodox ab und zu mal ein kleiner polnischer Akzent heraus. Nächster Kritikpunkt: auf diesem Album sind leider zu viele Blubber-Keyboards und nicht definierbare Elektronics. Wenn wir schon bei den Instrumenten sind: die – vor allem die Gitarren – haben auf diesem Album kaum was zu kamellen. Leider geben sie über weite Strecken nicht mehr ab als viel zu passive, unterschwellige Beschallung. Manchmal jedoch entsteht eine fast romantisch-düstere Atmosphäre. Und da kommt Sängerin Anja ins Spiel: ich denke sie macht den (nationalen) Erfolgsfaktor der fünfköpfigen Gruppe aus: ihre Stimme zieht einen in ihren Bann, sie wirkt fast erotisch, man(n) möchte sich ihr ergeben, ihr die schwarzen Stiefel lecken und, na ja, ihr wisst schon. Bis dann wieder ein Keyboard-Blubber… 74 Minuten sollten eigentlich ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten, aber auf Dauer ist einem „Nero“ zu träge und zu wenig abwechselungsreich. Ergo: in Polen Top, in Deutschland wahrscheinlich eher Flop. Mein Tipp: wenn ihr Männer eine hübsche Frau kennt, die auf dunkleres steht, würde dies einen gute Unterstützung sein um sie…was ist denn heute los mit mir? Ich glaube Anja hat mir den Kopf verdreht.
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