Noch bevor die schwedischen WITHERED endlich ihr in den Abyss Studios eingetrümmertes Debüt veröffentlichen konnten, zerbröselte die Band, aber wenigstens konnten sie die Rechte an dem Album für sich zurück gewinnen. Sie formierten sich neu, heißen nun CLOSER und haben verständlicherweise einen ganzen Pott Material, aus dem sie schöpfen können.
Auf dem Plan steht zunächst eine MCD, auf der dreimal richtig knackiger Melodischer Death Metal geboten wird, wie man ihn bereits von Bands wie DARKANE, IN FLAMES, SOILWORK und auch DARK TRANQUILLITY kennt. Man fühlt sich tatsächlich in die Jahre zurück versetzt, in der besagte Bands sich auf diesen Stil einschossen, und CLOSER reihen sich haargenau, ohne einen Millimeter abzuweichen, in diese Gesellschaft ein. Keine Frage, in den nicht mal zwölf Minuten gibt es ordentliches Geholze, bretthartes Riffing und beim zweiten Song „Darkness In Me“ sogar einen klitzekleinen Hit, aber dennoch sind CLOSER nicht mehr als eine Blaupause, ein guter Appetizer, der Hunger auf die Großen macht. Die Songs können zwar durchaus mitreißen, aber sie reißen dich nicht um, sie blasen dich nicht aus den Schuhen und noch nicht mal vom Hocker. Dazu hat man das alles schon viel zu oft gehört. Sie beherrschen ihre Instrumente, die Produktion knallt wirklich oberamtlich, und beim bereits erwähnten „Darkness In Me“ beweisen sie durchaus Talent fürs Songschreiben, aber die ganz großen Knaller haben sie leider nicht im Gepäck. Da fehlen einfach die großen Melodien, die packenden Refrains.
Für ihr geplantes Album sollte die Band vor allem an ihrem Stil feilen, wenn sie Eigenständigkeit und Originalität beweisen wollen, denn davon hört man auf dieser MCD fast nichts. Ein nettes Geschoß, aber nicht durchschlagend.
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