An die Debüt-MCD der Schweden kann ich mich noch gut erinnern. Geile Songs, wenngleich auch ziemlich innovationslos und unoriginell. Dennoch zeigte das Kleinod, dass da talentierte Jungs mit Potential zu mehr am Werk waren.
Leider hat sich an diesem Status noch nicht sonderlich viel geändert. Nach wie vor gibt es mit melodischem, groovigen Death Metal ordentlich auf die Mütze; knackige Riffs, hämmerndes Schlagzeug und der übliche Mix aus Shouts und Kreischgesang, gewürzt mit einer Prise aus clean gesungenen Refrains.
Closer legen einigermaßen Wert auf gelungene Soloarbeit, deutlich hörbar im Song „Open Your Eyes“, der zu dem mit einem coolen Groove einsteigt. Der Zeiger auf dem Tacho zittert in ausgewogener Balance zwischen schnellem Autobahn-Geholze, gemäßigter Stadtgeschwindigkeit und lässigem 30er-Zone-Groove. Ein Song, der dies besonders gelungen in sich vereint, ist „Places Of Pain“, der vor allem im letzten Drittel mit einem coolen Riff aufwarten kann.
Ansonsten sieht die Auslese auf „A Darker Kind Of Salvation“ recht dünn aus. Um die in vielen Reviews besungene „new school“ des schwedischen Death Metals handelt es sich hier jedenfalls nicht, dafür klingt das Material einfach viel zu vertraut. Ein bißchen IN FLAMES, SOILWORK, hier und da bei Tägtgren persönlich abgeholte HYPOCRISY-Inspirationen – CLOSER befinden sich bereits in den hinteren Zugabteilen dieser Spielart, aber eine wirklich hervorstechende, eigene Note bringen sie nicht mit. Es sind zehn halbwegs unterhaltsame Songs mit geringer Halbwertszeit und in einer amtlich fetten Produktion. Aber so ein Sound gehört heutzutage zum Standard, und wirklich gute, mitreißende Musik muss immer noch von Hand geschrieben werden.
Im Vergleich zur MCD kein Rückschritt, aber auch kein Millimeter nach vorne.
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