Cloak - Black Flame Eternal

Review

Galerie mit 10 Bildern: Cloak - Party.San Metal Open Air 2024

CLOAK melden sich vier Jahre nach „The Burning Dawn“ mit ihrem Drittwerk „Black Flame Eternal“ zurück. Ihr von Classic-Rock-Anleihen und einem Touch Gothic durchsetzter Black/Death Metal ist zwar schon länger keine besonders exotische Mischung mehr, konnte bisher aber durchaus gut unterhalten und auch bei uns stieß die Band aus Atlanta, Georgia damit auf positive Resonanzen. Ob CLOAK es schaffen, mit dem verflixten dritten Album an ihren bisherigen Lauf anzuknüpfen, wollen wir an dieser Stelle klären.

CLOAK werfen noch ein paar Kohlen ins Feuer

Schnell steht fest, dass CLOAK in Sachen Härte und schwarzmetallischer Angriffslust auf „Black Flame Eternal“ empfindlich zugelegt haben. Ließ sich der Sound der Südstaaten-Finsterlinge auf ihren ersten beiden Scheiben noch grob als eine etwas handfestere Version von Kollegen wie TRIBULATION oder SLAEGT einordnen, so stellen die Amis auf ihrem neuesten Streich deutlicher denn je ihre Black- und Death-Metal-Wurzeln zur Schau. Die rockigen Untertöne sind dabei zwar nicht verschwunden, jedoch merklich in den Hintergrund gerückt.

Schon der Opener „Ethereal Fire“ brettert unerwartet garstig drauflos, zeigt mit feinen melodischen Leadgitarren sowie erhabenen Midtempo-Parts aber auch einen Sinn fürs Dramatische und erinnert damit an eine Mischung aus WATAIN und jüngeren BEHEMOTH-Eskapaden. Auch die folgenden Stücke schlagen großteilig in eine ähnliche Kerbe; CLOAK bewegen sich über weite Strecken im hymnenhaften mittleren Tempobereich, der aber immer wieder durch Ausbrüche infernalischer Raserei, flirrendes Tremolo und mörderischen Groove aufgebrochen wird. Durchzogen ist das Ganze von melodischer Gitarrenarbeit, die sich oftmals tief im okkulten Traditions-Metal der Marke MERCYFUL FATE suhlt und erklärt, warum der Promo-Zettel hier von „Dark Heavy Metal“ spricht.

Dazwischen schummeln sich immer mal wieder melancholisch anmutende Gothic-Einlagen („Shadowlands“) und kurze Classic-Rock-Exkurse in Form von gezielt eingestreuten lässigen Soli, die an die ersten beiden Scheiben von CLOAK anknüpfen. „Invictus“ wiederum zieht der Hörerschaft zur Mitte des Albums hin einen Scheitel in bester NECROPHOBIC-Manier, „The Holy Dark“ jagt mit ritualistisch anmutenden Chören Schauer über den Rücken und mit „Heavenless“ gibt es sogar eine reine Akustiknummer, die allerdings derart düster und mystisch daherkommt, dass von Lagerfeueratmosphäre keine Rede sein kann.

Auch beim dritten Mal eine sichere Bank

Mit „Black Flame Eternal“ setzen CLOAK ihren guten Lauf fort und servieren ein vielseitiges, zeitgemäßes Black/Death-Metal-Album mit deutlicher Tendenz gen Black Metal. Fans der ersten beiden Scheiben könnten sich höchstens daran stören, dass die Classic-Rock-Einflüsse auf Album Nummer Drei etwas zurückgefahren wurden, wodurch der Sound der Amis einen Großteil seiner anfänglichen Kauzigkeit einbüßt.

Zwar sind diese Elemente durchaus noch erkennbar, anno 2023 stehen CLOAK aber primär für melodischen, von klassischem Heavy Metal beeinflussten Schwarztod, der sowohl gen Schweden als auch gen Polen schielt und durch starkes Songwriting sowie dichte Atmosphäre glänzt. Wem der aktuelle Dreher von THRON gefällt, sollte hier unbedingt auch mal ein Ohr riskieren.

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24.05.2023

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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