Schon mit ihrem fünften Album gehen die holländischen Spaßmacher CLITEATER dieser Tage an den Start. Mittlerweile dürfte beinahe jede große Band des Metalsektors mal dran gewesen sein, denn irgendwo zwischen Huldigung und durch den Kakao ziehen, verwursten die Jungs bei jeder Platte Albumtitel und Cover einer anderen Truppe. Mit “Cliteaten Back To Life“ sind offensichtlich die amerikanischen Ikonen CANNIBAL CORPSE an der Reihe. Auch wenn die Ideen immer wieder kurzfristig ganz witzig sind auch das entsprechende Artwork ganz nett daherkommt, reißt mich das allein längst nicht mehr aus dem Hocker. Das, groovende Einöde und eine Ladung Fäkalhumor machen eben auch diesmal kein wirklich überragendes Album aus.
CLITEATER versuchen an dieser Stelle einmal mehr den Spagat zwischen Eingängigkeit, ja fast schon Tanzbarkeit, und abstoßender Brutalität der Marke Exkremente, Leichenteile und Sex. So rocken die Niederländer ein simples Riffing, möglichst tief gestimmt, nach dem anderen herunter, gehen durchaus ganz gut ins Ohr, bleiben aber auch beim allerbesten Willen nicht hängen. Es ist schon nicht ganz unattraktiv, sich nebenher mal den flockigen Hymnen der Abartigkeit wie “Croxteth Crew“ oder weiteren hinzugeben, doch auf die Gesamtspielzeit wirkt “Cliteaten Back To Life“ zu billig, zu einfach gestrickt, zu wenig begeisternd.
Sicherlich wird man jetzt argumentativ wieder kommen, dass Gore-Grind einfach essentiell diese Art von Musik darstellt, doch dem will ich mich an dieser Stelle schlichtweg nicht unterwerfen. Auch in diesem Sektor geht durchaus mehr als 0815-Paraderiffs vom Pferd zum donnern und dazu ein bisschen gurgelnd aus der Kloschüssel zu philosophieren. Etwas mehr Spaß muss dann natürlich auch noch sein, wofür dann beispielsweise das Touretto-Stück “Positive Aspects Of Collective Chaos“, praktisch als Harlem-Shake des Gore-Grind sorgt.
Doch das reicht alles nicht über den ordentlichen Durchschnitt hinaus. “Cliteaten Back To Life“ gefällt mir zwar schon besser als die letzten Releases der Band, doch wirklich Freunde werden wir beide wohl nie.
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