Civil War - Invaders

Review

Soundcheck Juni 2022# 9 Galerie mit 17 Bildern: Civil War - European Tour MMXVIII

Nanu, was war denn im Hause CIVIL WAR los? Den Ausstieg von ASTRAL-DOORS-Fronter Nils Patrik Johansson fing die Band elegant mit Neueinstieg Kelly Sundown auf und eigentlich hätte die Band um diverse ex-SABATON-Mitglieder spätestens 2019 mit Album Nummer vier am Start sein müssen. Doch der Nachfolger von „The Last Full Measure“ hat nun sechs Jahre auf sich warten lassen.

CIVIL WAR haben sich neu formiert

Neben Sundown, der seit 2017 dabei ist, hat sich der Gitarrenposten vergangenes Jahr ebenfalls geändert. Von ex-SABATON-Mitglied Rikard Sundén dreht sich das Besetzungskarussell um 360 Grad und bleibt bei Thobbe Englund, ebenfalls ehemaliger Saitenhexer bei SABATON stehen. Alles beim Alten also?

Was beim Start des Albums auffällt, ist die ähnlich gebliebene musikalische Ausrichtung. Die wahren Gründe, warum es damals einen Split zwischen Pär Sundström, Joakim Brodén und den heutigen CIVIL WAR-Mitgliedern gab, bleiben uns verborgen. Denn musikalisch ist die Band zwar nicht so bierselig und theatralisch unterwegs, bietet aber ebenfalls keyboardunterlegten Power Metal, wie man ihn von SABATON kennt.

Dabei wird schnell klar, dass Neusänger Sundown ein charismatisches Gesangsorgan besitzt, aber nicht ganz an seinen Vorgänger herankommt. Auf einem guten Weg dahin ist er allerdings. Nichtsdestotrotz präsentiert sich die neu aufgestellte Band routiniert und liefert schon auf den ersten Metern des Albums zum Beispiel mit dem Titeltrack ein kleines Highlight ab. Hier zeigen  CIVIL WAR, dass sie mehr als nur ein hymnischer Refrain sind, sondern auch im Gesamtbild überzeugen.

Weitere Punkte auf der Agenda zum Reinhören sind das getragene „Andersonville“, das motivierende „Carry On“, auch wenn der Refrain hier zugegebenermaßen etwas sehr käsig ausfällt und das flotte „Warrior Soul“, das den Käse zwar dick aufträgt, aber direkt wieder schmelzen lässt. „Custers Last Stand“ besingt zwar eine etwas ausgelutschte Thematik der Schlacht am Little Bighorn, schließt das Album aber zufriedenstellend ab.

„Invaders“ – Mehr Fortsetzung als Neustart

Trotz langer Pause und Besetzungswechsel: „Invaders“ bringt gewohnten CIVIL WAR-Stoff ohne große Überraschung, aber mit ein paar starken Songs. Fans des Genres und der Band werden in jedem Falle gut bedient, bis zum nächsten Wurf muss es aber bitte nicht wieder sechs Jahre dauern.

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10.06.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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