Civic Soma - Hybris

Review

Als Soma wird in den indischen Veden der göttliche Rauschtrunk der Götter bezeichnet. Aldous Huxley gebrauchte den Begriff für jene Droge, mit der die Menschen in seinem dystopischen Roman „Schöne Neue Welt“ ruhiggestellt werden. Ist mit CIVIC SOMA also eine berauschende Droge für Musikfans? Auf jeden Fall ist es der Name einer progressiven Psychedelic Rock Band aus Hamburg.

Das Quintett hat inzwischen mit „Hybris“ sein Debüt veröffentlicht. Auf dem Album ist zu hören, dass die Jungs ihr Handwerk souverän beherrschen. Kraftvoller und emotionaler Gesang, ein vertracktes Schlagzeug, ein spielfreudiger Bass, ausgefeilte Gitarren und Keyboards sorgen dafür, dass der Zuhörer jede Menge entdecken kann.

CIVIC SOMA – berauschende Droge für Musikfans?

CIVIC SOMA entfachen eine derartige Spielfreude und Intensität, dass es manchmal sogar fast ein bisschen anstrengend wird, der Band auf „Hybris“ zu folgen. Immerhin hilft das Konzept des Albums dabei, die einzelnen Songs auseinanderzuhalten und inmitten all der Progressivität nicht den musikalischen Faden zu verlieren. Lyrisch dreht sich das Album um die Geschichte zweier verfeindeter Krieger, die mit der Zeit an ihrer jeweiligen Religion verzweifeln. Der Vorteil an diesem Konzept ist, dass sich die einzelnen Songs durch ihre Verbindung zu einer bestimmten Handlungsszene etwas mehr voneinander abgrenzen.

Dennoch hilft auch alles musikalische Können nicht immer, um den Zuhörer zu fesseln. Qualitativ bewegen sich CIVIC SOMA auf einem hohen Niveau für eine Band der Größenordnung. Es gelingt den Hamburgern jedoch nicht immer, den Spannungsbogen zu halten. Manche Songs ufern auch einfach zu sehr aus, schaffen den Spagat zwischen progressiv und psychedelisch nicht immer. Kurz gesagt: Zum Frickeln zu sphärisch, zum abschalten zu vertrackt.

„Hybris“ – ein solides Debüt

CIVIC SOMA haben ein gutes Debüt vorgelegt, dessen einziges Manko ist, dass zwar die Musik an sich spürbar vor Energie knistert, aber nur selten ein kompletter Song eine mitreißende Wirkung entfaltet. Ausnahme sind hier der rockige Song „Pawn Takes Pawn“ und „Answers“ mit seinem gefühlvollen Refrain. Von einem Song wie „Deserted“ bleibt hingegen nur das vorzügliche Keyboard-Solo hängen, während der Rest des Songs sehr unspektakulär bleibt. Proggies mit einem Hang zu psychedelischen Sounds sollten aber auf jeden Fall mal reinhören.

01.12.2018
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