Cities Last Broadcast - The Cancelled Earth

Review

Pär Boström, der mit KAMMARHEIT schon eine feste Größe im Dark Ambient Bereich etabliert hat, präsentiert nun mit CITIES LAST BROADCAST sein neues Projekt. Mehr als zehn Jahre lang hat er sporadisch Feldaufnahmen zusammengestellt, auf Flugplätzen, Bahnhöfen, in Tunneln und unter Brücken. Orte, an denen der Lärm menschlichen Lebens und vom Menschen geschaffener Technologie widerhallt und sie damit indirekt mit Leben erfüllt, auch wenn sie reine Nutzobjekte sind.

„The Last Broadcast“ – die letzte Übertragung vor der großen Funkstille, das letzte Echo, bevor alle Klänge, alle Geräusche menschlichen Ursprungs verstummen. Boström hat seine Aufnahmen lange überarbeitet und sorgsam arrangiert, dass ein fast durchgängig zusammenhängender Klangfluß aus natürlichen Geräuschen und behutsam eingefügten Kompositionen entsteht. Sieben Stücke, die sich perfekt zur Beschallung einer postapokalyptischen Welt eignen. Sollte nach dem geglückten Overkill noch irgendwo ein mp3-Player funktionieren, wäre das der begleitende Soundtrack, um wie in der Welt von Fallout durch verwüstete Ödlandschaften zu wandern.

Wie bei den meisten Alben dieser Art ist die Wirkung vor allem vom Kontext der Musik und der Fantasie des Hörers abhängig. Von der Atmosphäre und der zart melodischen Stimmung erinnert das Ganze ein wenig an DESIDERII MARGINIS, SEPHIROTH und LUSTMORD, aber das Apokalyptische, Endzeitliche ist nur eine Auslegungsmöglichkeit, denkbar wäre natürlich auch ein ganz anderer Zusammenhang.

„The Cancelled Earth“ besticht klar durch seine Atmosphäre, auch wenn es nicht jedermanns Sache sein wird – selbst für eingefleischte Dark-Ambient-Liebhaber. Wer aber für gute Qualität ein Ohr offen hat, sollte hier mal reinhören. Das Album gibt es, wie oft bei Cyclic Law, in einer Auflage von 1000 Stück im edlen A5-Digibook.

22.08.2009
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