Cirkeln - The Primitive Covenant

Review

“The Primitive Covenant” ist bereits das dritte Album der schwedischen Einmannband CIRKELN. Das Debüt „Kingdoms That No One Remembers“ stieß bei uns ja nur auf gemäßigte Gegenliebe und der Nachfolger aus dem vergangenen Jahr ging ganz an unserem Radar vorbei – jetzt also Album Nummer drei, das nach Maßgabe von Alleinunterhalter Våndarr unter dem Label Epic Anti-Fascist Black Metal läuft, sich thematisch doch eher wieder an Tolkien und Co. anlehnt (wenn man beispielsweise das Albumcover als Maßstab nimmt).

CIRKELNs Ansatz ist Vielseitigkeit

Und “The Primitive Covenant” beginnt erst einmal stimmungsvoll und hoffnungsfroh – jedenfalls ist das Eingangsriff in „Garden Of Thorns“ wie ein lichter Aufgalopp, wobei der Song insgesamt an alte ANCIENT erinnert. Es geht also recht melodisch zu. Dagegen setzt „The Witch Bell“ eher auf grob geschnitzte Riffs und herrischen Gesang im Stile von CELTIC FROST. Das darauf folgende „Ensam i Natt“ wiederum ist eine Coverversion eines LEATHER NUN-Songs, der eher punkig aus den Boxen tönt.

Der Ansatz von CIRKELN ist also Vielseitigkeit. Jedoch gibt es ein paar limitierende Faktoren: Das Album ist ja in Einzelkämpfermanier eingespielt, und bei einigen Gitarrenleads stößt Våndarr hörbar an seine Grenzen. Das stört zwar nur manchmal, fällt aber auf, und das Songwriting ist ein weiterer Punkt: Vieles bleibt Stückwerk. Nette Ideen stehen neben belanglosen Passagen, wobei einige Wendungen nicht nachvollziehbar sind. Am besten schlägt sich der Schwede, wenn er musikalisch den Dampfhammer rausholt und seinen Steinzeit-Black-Metal zelebriert. Auch das unvermittelt einsetzende darkwavige Zwischenspiel in „Defiled And Satanized“ gefällt mit seinem knödelnden Klargesang.

Einiges auf “The Primitive Covenant” bleibt Stückwerk

Dass das abschließende „The Death Of Thy Father” wieder von einem vergleichsweise lichten Gitarrenriff getragen wird, zeigt, dass sich der Schwede einige Gedanken gemacht hat hinsichtlich einer musikalischen Klammer, um die doch sehr unterschiedlichen Ideen spannend auf einem Album unterzubekommen. Allerdings hätte es “The Primitive Covenant” gut getan, wenn jemand mit unabhängigem Blick die Songwritingideen noch einmal kritisch überarbeitet hätte – von Gastmusikern bei den herausfordernden Passagen gar nicht zu sprechen. Insgesamt lohnt es sich aber reinzuhören, denn trotz der genannten Mängel enthält “The Primitive Covenant” doch eine Vielzahl von spannenden Ideen.

27.11.2023

- Dreaming in Red -

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