Circus Of Fools - Raise The Curtain

Review

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Einen wahren Horrorzirkus fahren CIRCUS OF FOOLS aus Tübingen bei ihren Live-Auftritten auf. Verkleidet als gruselige Freakshow, daherkommend mit Jonglage, Tanz und Stimmung sind CIRCUS OF FOOLS sicher eine der ausgefalleneren Kapellen im Bereich des Gothic bzw. Industrial Metal. Doch, wie so oft, ist auch diese Formation mehr Schein als Sein.

Die Musik, die die Tübinger auf ihrem Debüt „Raise The Curtain“ vortragen, stellt eine Mischung aus melodischem Metal mit tragender Gothic-Charakteristik und gelegentlichen Industrial-Einlagen dar. Das klingt zwar stimmig, scheitert aber an der Umsetzung des Albums. Größtenteils kommt die Band mit belanglosen Riffs daher, welche oft nicht mit dem Gesang von Tim Strouken harmonieren und auch sonst nicht für feuchte Augen sorgen – teilweise sogar komplett unstimmig wirken. Ein Beispiel? Der siebte Titel „Elysium“ ist ein Lückenfüller, wie er im Buche steht. Synthis eröffnen das Stück und plätschern eine Weile vor sich hin, bis sich nach einer knappen Minute unbedeutende Powerakkorde hinzugesellen und das Fundament für den Gesang bilden. Dieser ist zwar nicht schlecht, es gibt allerdings bessere Sänger als Tim Strouken.

Aber genug der Meckerei, denn „Raise The Curtain“ hat auch seine Momente. Der vierte Song „Reinstate“ weiß mit kraftvollem Riffing und gutem Gesang Stroukens zu überzeugen. Das Highlight der Platte findet sich allerdings in solchen Songs wie „The March Of The Puppets“. Hier wird Strouken von gefühlvollem Frauengesang begleitet. Beide Stimmen harmonieren perfekt miteinander und können eine tolle Atmosphäre schaffen. Leider hat man dieses Element zu selten verwendet und somit einiges an Potential verschenkt.

Schade, dass CIRCUS OF FOOLS mit „Raise The Curtain“ ein durchschnittliches Album mit einigen Höhen und vielen Tiefen im Gepäck haben. Das Konzept der Band gefällt mir gut und man merkt, dass CIRCUS OF FOOLS das Zeug haben um gute Songs zu schreiben. Leider kann die Band mit ihrem Debüt nicht überzeugen, was der Unausgegorenheit der einzelnen Stücke und der qualitativ stark schwankenden Gesangsleistung Stroukens geschuldet ist. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass sich das mit kommenden Veröffentlichungen und mehr Erfahrung ändern kann, denn, wie gesagt, sind CIRCUS OF FOOLS eine einzigartige Formation mit ausbaubarem und ausgefallenem Konzept.

22.06.2015

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