CIRCUS MAXIMUS kommen mit ihrem vierten Album „Havoc“ um die Ecke. Mit ihrem ersten Album „The 1st Chapter“ gelang ihnen 2005 aus dem Nichts ein Einstand nach Maß, eine kleine Sensation. 2007 folgte „Isolate“; längst nicht mehr so übermütig, weniger verspielt (soll heißen, weniger DREAM THEATER-lastig), gelang es den Norwegern, ihre immer noch überbordende Kreativität besser zu ordnen. Diese konstante und konsequente Weiterentwicklung führt allerdings zu Qualitätsschwankungen, mit denen nach den ersten beiden Silberlingen so nicht zu rechnen war und sorgte bei „Nine“ (2012) prompt für Ernüchterung. Neben etlichen Highlights („Burn After Reading“!) gab es auch ungewohnte Längen zu überstehen.
Wohin geht der Weg für CIRCUS MAXIMUS nun mit „Havoc“ (Verwüstung, Chaos)? Der erhoffte Schritt nach vorne ist das vierte Album nicht; das Quintett aus Oslo tritt eher auf der Stelle. Was auffällt: Auch wenn CIRCUS MAXIMUS etwa auf „After The Fire“ mit ihrem Können nicht hinter dem Berg halten, gilt generell: Je zurückhaltender die Musiker agieren, umso besser gerät das Ergebnis. Wie beim zweiten Stück „Highest Bitter“: Hier wird über weite Strecken der 5 Minuten um den Punkt herum gespielt, was ganz hervorragend funktioniert.
Dank einer gewaltigen Steigerung in der zweiten Hälfte von „Havoc“ (Anspieltipp: „Remember“ – DAS Highlight!), wo sich die Tiefe und Atmosphäre, die CIRCUS MAXIMUS zu erschaffen in der Lage sind, endlich voll entfalten, retten die Fünf doch noch 7 Punkte über die Ziellinie.
Warum CIRCUS MAXIMUS ausgerechnet „Loath“, das alles, was sie kann und will, sehr schön bündelt, als Bonustrack gewählt hat, ist mir ein Rätsel. Der künstlich auf modern und übertrieben hart getrimmte Fremdkörper „Havoc“ wäre passender gewesen. Ein anderer Name für dieses Album hätte sich ja wohl leicht finden lassen!
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