Circle Of Silence - The Supremacy Of Time

Review

Ein bisschen old schooled, aber trotzdem frisch und knackig. Das waren meine ersten Eindrücke von „The Supremacy Of Time“, dem Zweitwerk von CIRCLE OF SILENCE.
Der Bandname ist hier weniger Programm, den von einem Kreis der Stille kann man wirklich nicht sprechen. Die Einflüsse der Spätachtziger, die ich am ehesten mit härteren Werken von ACCEPT, RAGE, GRAVE DIGGER oder Rob Halfords FIGHT assoziieren würde, werden mit Thrash-Anleihen geschmückt und zeitgemäß aufgearbeitet.

Dabei wird Wert auf einen gut strukturierten Songaufbau und eingängige Melodien gelegt. Wenn man es auf einen Nenner bringen müßte, wäre zwar schon Power Metal die zutreffende Bezeichnung, aber der Sound ist deutlich differenzierter. Die gelungenen Riffs und Licks stammen vom traditionellen Metal, werden aber immer wieder auch mit thrashigen Akkorden angereichert. Das Tempo ist variabel. Mal präsentieren sich die Songs im Mid-Tempo, mal wird aber auch die Hochgeschwindigkeitskeule ausgepackt.
Der Gesang liegt im mittleren Tonbereich. Dabei hat Nick Keim aber eine ziemlich rauhe Stimme, was den Songs einen ganz eigenen Stempel aufdrückt und die Refrains bekommen dadurch einen schön hymnischen Touch.

Herausragend ist für mich aber das Gitarrenspiel. Die Riffs vereinen Heavy Metal-Tradition mit druckvollen und zeitgemäßen Arrangements. Auch die Bassläufe sind gelungen. Ich persönlich mag es, wenn der Bass schon mal ordentlich im Vordergrund wummert.

Trotz all des Lobs gibt es aber auch noch leichte Kritikpunkte. Mit zunehmender Dauer ähneln sich einige Kompositionen zu sehr. Hierzu trägt auch der Gesang bei, der dann doch nicht variabel genug ist. Ein ziemlich auffälliger Schwachpunkt ist das Drumming, dass desöfteren zu blechern klingt.

Im Gesamtfazit ist „The Supremacy Of Time“ ein durchaus gelungenes Werk. CIRCLE OF SILENCE gelingt ein gekonnter Spagat zwischen old school und modern. Lediglich die Kompositionen müssen noch abwechslungsreicher werden. Und wenn man es schafft, den Gesang variabler zu gestalten und den Drumsound zu perfektionieren, sollte es für die fünf Jungs aus Württemberg im Metal-Business aufwärts gehen. Das Potential hierzu ist allemal vorhanden.

Das Album ist für schlappe 7 Euro über die Bandwebsite zu erwerben. Und für nur 3 Euronen mehr bekommt man sogar den Erstling „Your Own Story“ dazu.

05.05.2008

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