Circle Of Dead Children - Human Harvest

Gibt es eigentlich einen Grammy für schweinisches Grunzen? Wohl eher nicht. Aber wenn es einen geben würde, wären Circle Of Dead Children ganz weit vorne mit in der Spitze um einen dabei. Wobei Sänger Joe Horvath weniger grunzt als vielmehr röchelt und quiekt wie eine abgestochene Sau. Nicht weniger abartig knüppeln und riffen sich seine zwei Kollegen durch die Blastbeats und Groove-Passagen. Gewisse Parallelen zu den Schweden Nasum lassen sich hier und da schon ausmachen, sind doch gerade sie Meister im Verflechten von Aggression und Groove zu perfiden Songkonstrukten. Ganz an jene Klasse schaffen es CODC jedoch nicht heran. Man knüppelt und lärmt zwar schon ganz ordentlich, doch teilweise scheint die angestochene Sau etwas orientierungslos umher zu taumeln und bolzt nur recht durchschnittlichen Death Metal. Die Blastbeats hinken etwas hinterher und auch die Groove-Passagen entwickeln nicht jenes schizophrene Element der Schweden. Textlich orientiert man sich weniger am Gore, auch wenn Songnamen wie „Corsage of fresh meat and rotted pride“ manchmal etwas anderes vermuten lassen, sondern mehr an sozialen oder politischen sowie persönlichen Themen. Wem die fast ungrindig lange Spielzeit von 35 Minuten für nur 19 Lieder etwas Spanisch vorkommt, den kann ich beruhigen. CODC haben schlichtweg geschummelt, denn nach 25 flotten Minuten rotiert die Scheibe bei andächtiger Stille weiter.