Auf den ersten Blick ist das neuste Werk von CIRCLE OF CHAOS etwas verwirrend. Im Vorfeld wurde das selbstproduzierte und vertriebene „Twoheaded Serpent“ als Album angekündigt, mit nur 5 Titeln und einer Spielzeit von gerade einmal 20 Minuten hat die CD aber eher EP-Charakter. Das ist etwas widersprüchlich, für den für eine Eigenproduktion sehr guten Sound gibt es aber gleich zu Anfang ein Lob.
Musikalisch machen CIRCLE OF CHAOS ihrem Namen von Beginn an alle Ehre. Der Titeltrack „Twoheaded Serpent“ beginnt furios mit wütend polterndem Schlagzeug, einem markerschütternden Schrei und chaotischen Leads, bevor dann thraschige Riffs die Führung übernehmen. Etwas überraschend frönen die Schweden nicht der landeseigenen Spielkultur in Göteboger Manier, sondern haben sich eine Nische zwischen (Melodic) Death Metal und Thrash Metal gesucht, die mehr an amerikanische Bands erinnert. THE BLACK DAHLIA MURDER treten hier deutlicher hervor als IN FLAMES und Konsorten. Die Songs sind schnell, hart und agressiv, das Schlagzeug gibt bis auf wenige Ausnahmen ein rasches Tempo vor, Sänger Julian Loaiza schreit sich heiser die Seele aus dem Leib. Die Gitarren bedienen sich bei ihren Riffs und Leads häufiger an arabischen oder atonalen Harmonien als an für den europäischen melodischen Death Metal üblichen klassischen Moll-Tonleitern. Ausgerechnet in „Fate Of Brutality“ und Submission wird die Brutalität dann etwas zurückgefahren und im Midtempo erhält mehr Melodie Einzug in die Songs.
CIRCLE OF CHAOS bringen in ihren Titeln einige interessante Ideen unter, diese erscheinen jedoch häufig eher lose zusammengefügt, die Songs als solche wirken oft plan- und konzeptlos, chaotisch eben. Die Energie und Aggressivität der Musik weiß zu gefallen, für die Zukunft müssen die Schweden allerdings lernen, diese besser zu bündeln und in durchdachtere Kompositionen zu kanalisieren.
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