Circle - Kumiluoti

Review

Ein „Gummigeschoss“ soll das also sein. Das spuckt zumindest ein weltweit flächendeckend etablierter Schnell-Übersetzungsdienst im Internet als Bedeutung für „Kumiluoti“ aus – dem Titel der aktuellen EP aus dem Hause der finnischen Fließband-Arbeiter CIRCLE, die jetzt mit ihrem gefühlt 70. Release um die Ecke kommen. Auf dem aktuellen (ist wahrscheinlich mittlerweile sowieso wieder hinfällig) Output bieten die bekloppten Nordeuropäer zwei rumpelige Punk-Nummern.

So. Das war’s auch schon. Denn an viel mehr kann ich mich nicht erinnern – nachdem der Download der Platte über die Promo-Plattform des Labels zweimal schief lief, hörte ich die Tracks ein paar Mal im Browser. Das allerdings war auch nur für eine begrenzte Anzahl von Durchläufen möglich. Nun sitze ich auf dem Trockenen. Stellt sich die Frage, ob ich das Teil nochmal anfragen muss, um mir die beiden Tracks „Liian Paljon Liimaa“ („Zu viel Kleber“ – schon geil) und den Titeltrack nochmal zu Gemüte führen zu können. Klare Antwort: Sicher nicht.

Ich fasse mal zusammen, was hängengeblieben ist: Cooler, erdiger Sound, Mid-Tempo-Geschrote im mittleren Aggressivitätsbereich, stimmiges Ganzes – aber ohne nennenswertes Spannungspotenzial. So schnell, wie es begonnen hat, war es letztlich auch schon vorüber, das Scheibchen. Dabei war das Gebotene weder richtig schlecht, noch richtig gut, dazu ausgesprochen uninteressant, aber irgendwie auch nicht unbedingt vernachlässigbar.

Sollte jemand fanatisch exotische Tonträger sammeln, kann er sich das Teil meinetwegen bestellen. Alle anderen sollten sich aber lieber sofort wieder sinnvolleren Dingen zuwenden. Abendbrot, zum Beispiel. Oder einem Buch. Oder Turnen. Bringt am Ende wahrscheinlich mehr.

17.02.2014
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