Ciborium - Overgrowing Human Void

Review

Alles etwas dubios, was die Portugiesen von Ciborium (was das auch immer heißen mag) hier veranstalten. Die Jungs mischen Death-Metal mit zeitgemäßen Klängen und verquicken dabei wüste Death Vox mit fast engelsgleichen cleanen Gesangsparts. Eben diese cleanen Parts sind zwar recht eigenständig und verschaffen durchaus einen gewissen Wiedererkennungsfaktor, wirken aber auf Dauer etwas daneben. Zwar ist die Kombination, wie bereits erwähnt, durchaus interessant, die Tonlage allerdings wirkt auf Dauer einfach zu brav und verspielt und steht in einem zu starken Kontrast zu der sonst ziemlich heftigen Mucke. Aber zurück zur eigentlichen Musik der Portugiesen. Die Jungs vermischen eigentlich so alles, was man sich vorstellen kann. Manchmal mag dieser Stilbastard auch zünden. Betrachtet man allerdings das Album im Gesamten, gibt es einfach zu viele Momente, die erzwungen wirken. Insbesondere bei der Gitarrenarbeit liegt Einiges im Argen, was sich in unstrukturierten Soli äußert. Ein ganz gutes Beispiel hierfür ist „Walking on Razors“. Zwischen die progressiv angehauchten Death Parts schieben die Herren immer wieder die cleanen Vocals Parts, die einem im Verlauf des Scheibchens doch gehörig an den Nerven zerren. „Overgrowing Human Void“ ist aber nicht gänzlich auf einem eher verhaltenen Niveau, sondern hat auch den einen oder anderen Lichtblick zu verzeichnen, wie sie zum Beispiel auch bei „Glass Case“ zu vernehmen sind. Ciborium tun in Zukunft besser daran, die nicht ganz beherrschte Komplexität etwas zu reduzieren, dann wird die Scheibe auch auf größere Akzeptanz stoßen. Ich kann abschließend nur sagen, wer sich mit dem ziemlich extremen Wechselspiel anfreunden kann, darf gerne mal ein Ohr riskieren, wer allerdings eher zu klaren Linien tendiert, darf getrost das CD-Fach von Ciborium im Laden übergehen.

27.08.2004

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