Es ist schön, wenn man schon mit dem ersten Blick aufs Cover die Innovationsfreude einer Band erkennen kann. Bei CHUPACABRAS erhärtet sich schon hier der Eindruck, dass einem alles sehr bekannt vorkommt, denn irgendwo hat man das Artwork in dieser oder einen ähnlichen Form schon mal gesehen. Musikalisch ist es auch nicht sonderlich ideenreicher und so bewegen sich die Italiener mit “Inciviltà“ auf nahezu ausgetretenen Hardcore-Pfaden mit italienischen Lyrics, die gelegentlich an kleinen dreckigen Metal-Tümpeln vorbeiführen.
Dabei stellt sich sofort nach den ersten Tönen die Frage: Ist das wirklich Hardcore, was die machen? Oder will man doch ein wenig IN FLAMES mit einbringen? Oder vielleicht auch Thrash Metal? Sogar vor “Leihgaben“ der BEATSTEAKS, wie in “Rido“, machen die Musiker nicht halt und landen so im Verlauf der Platte in einer Sackgasse, aus der kein Weg herausführt. Hinzu kommt die oben erwähnte fehlende Innovationsfreude, gepaart mit mangelndem Durchsetzungsvermögen, wodurch die Musik fast durchweg nichts sagend an einem vorbei zieht. Da retten auch Stücke wie das im Prinzip ganz ansehnliche “Incubo Catodico“ oder “Rabbia“ nichts mehr. CHUPACABRAS wissen einfach nicht, wohin ihr Weg gehen soll. Auch wenn technisch alles im grünen Bereich ist und es auch Lichtblicke in Form von experimentellen Parts gibt, in welchen die Musiker an eine sehr schlechte Version von THE OCEAN erinnern, wollen die Songs auch nach mehrmaligem Hören einfach nicht zünden und steigern die gähnende Langeweile ins Unermessliche. Hinzu kommt das monotone Gebrüll von Frontmann Freddy, bei welchem man am liebsten eine instrumentale Version der Songs herbei wünscht. Diese wäre sicherlich spannender. Letztendlich ist man froh, wenn nach gut 38 Minuten “Inciviltà“ sein Ende erreicht.
Die Musiker haben noch an einigen Ecken zu feilen, da es einfach an Innovation, Durchsetzungsvermögen und Eigenständigkeit mangelt. Vielleicht sollten sie CHUPACABRAS mal ein paar Gedanken machen, in welche Richtung sie in Zukunft gehen wollen. Denn ganz nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ vergisst man “Inciviltà“ nach dem Hören sicher sehr schnell wieder.
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