Chrom - Synthetic Movement
Review
Das zweite Album ist oft das schwerste – vor allem wenn das erste kaum Wünsche offen ließ. Vor diesem „Problem“ standen bis vor kurzem auch die beiden Herren von CHROM, die mit „Electroscope“ vor zwei Jahren ein wunderbares Elektroalbum ablieferten, das vor allem Anhänger der Elektropop-Fraktion begeisterte. Nunja, dieses „Problem“ haben CHROM inzwischen gelöst, denn auch der Nachfolger „Synthetic Movement“ ist rundum gelungen und steht seinem Vorgänger in nichts nach, mehr noch…
Schon die allerersten Klänge des Openers „Memories“ deuten dies an, spätestens wenn der Song dann aber mit seinem wunderbaren Refrain, den angenehmen Vocals von Christian Marquis und den dichten Synthiesounds Fahrt aufgenommen hat, gibt es hieran keinerlei Zweifel mehr. Nicht minder gelungen ist das anschließende „Surrender“ und auch die folgenden, etwas langsameren Tracks „Loneliness“ und „Losing Myself“ zeigen, dass CHROM ihre Sache verdammt gut machen: CHROM klingen einfach fein, man hört ihnen gerne zu, die Melodien wirken ausgetüftelt und eingängig, nie aber kitschig oder ausgelutscht, auch wenn der Pop-Faktor auf „Synthetic Movement“ deutlich im Vordergrund steht.
Mit dem sehr Future-poppigen und melodischen „In My World“ nehmen CHROM dann tempomäßig wieder etwas mehr Fahrt auf, auch „We’ll Be Alone“ steigert sich zu einer druckvollen Nummer und irgendwie passt auch bei diesen beiden Songs im Sound des Duos einfach alles richtig gut zusammen. Die Songs gehen herrlich ins Ohr, alles wirkt rundum sehr harmonisch, was CHROM hier auf die Beine gestellt haben.
Nach den ersten Klängen von „Slave“ glaubt man zunächst, dass nun eine härtere Gangart eingeschlagen wird, trotz sperrigeren Beats und leicht verzerrten Vocals zaubern CHROM jedoch auch hier wieder einen äußerst hübschen Refrain aus dem Hut – ähnlich gestrickt ist auch „Break The Chains“ mit unterschiedlich „aggressiven“ Vocals, sehr nett. Sehr stark und clubtauglich präsentieren sich zum Abschluss dann „Let It Go“ und „So High“, die unweigerlich in Beine, Ohren und nebenbei auch noch ins Herz gehen – ein bärenstarker Abschluss, bevor das Album dann mit dem dezenten „Your Destiny“ seine Pforten endgültig schließt.
Mit „Synthetic Movement“ lassen CHROM erneut kaum Wünsche offen, toppen damit sogar noch ihr Debütalbum und präsentieren einen kleinen Festschmaus für Hörer des gediegenen Elektros. Und auch die sonst eher „harten Elektros“ sollten hier mal mehr als nur ein Ohr riskieren – es könnte sich lohnen, da CHROM wirklich einiges zu bieten haben.