Sie gelten als Mitbegründer der damals so genannten Grufti-Szene, in der sich auch Anhänger von THE CURE und selbst DEPECHE MODE tummelten: CHRISTIAN DEATH. Kaum eine Gruppe der Szene war depressiver, melancholischer und suizidgefährdeter als diese – zumindest musikalisch. Hinter den Kulissen waren die Musiker gewiss keine Kinder von Traurigkeit.
Auf „Ashes“ wird das Spektrum dieser Band ganz gut dargeboten. Die acht Nummern sorgen wahrlich für Depressionen und tiefe Melancholie – Finger weg, solltet ihr als labile Persönlichkeiten gelten, dieses Album sorgt für ganz, ganz böse Schwingungen. Alleine das Booklet mit diversen grässlichen Fotos spricht für sich. Das Stück „Ashes“, mit einer Länge von mehr als sieben Minuten, zeigt auch direkt, was die Truppe in den 80ern so trieb. Gothic Pop war das sicherlich nicht, vielmehr ein Wechselbad der Gefühle und die Wave-Stimme von Rozz Williams (R.I.P.) passt hervorragend zu den Stücken. Auch Nummern wie „When I Was Bed“, „Face“ oder „The Luxury Of Tears“ sind garantiert noch in den Köpfen der Fans von damals und wecken angennehme Erinnerungen, oder vielleicht auch das Gegenteil.
Der Sound auf „Ashes“ war für seine Zeit einfach nur klasse und kann mit heutigen Veröffentlichungen mithalten. Natürlich werden heute Schlagzeug und Gesang anders abgemischt, wenn eine Combo jedoch einen Retrosound dieser Stilart produzieren würde, dann würde er sich so anhören.
„Ashes“ ist nicht umsonst ein wegweisendes Album für die Band gewesen, deren letztes Lebenszeichen aus dem Jahr 2007 („American Inquisition“) stammt. Vielleicht ist ja der unveröffentlichte Track „Before The Rain“, noch von Rozz Williams gesungen, ein Anreiz für die Anhänger, sich das Album noch mal zu kaufen. Unwahrscheinlich ist jedoch, dass die Gothic-Fans von heute noch etwas mit der Mucke auf „Ashes“ anfangen können.
Kommentare
Sag Deine Meinung!