Chris Cornell - Higher Truth

Review

Chris Cornell ist wieder solo unterwegs! Der Mann, der in den Neunzigern triumphale Erfolge mit seiner Band SOUNDGARDEN erreichte und zigtausende Bands maßgeblich beeinflusste, der mit PEARL-JAM-Fronter Eddie Vedder ein kurzzeitiges Projekt namens TEMPLE OF THE DOG hatte, und eben jener, der mit den RAGE AGAINST THE MACHINE Instrumentalisten AUDIOSLAVE gründete. Nach dem Wiederaufleben von SOUNDGARDEN und sechs Jahre nach seinem letzten Soloalbum „Scream“ sucht Chris Cornell nun die höhere Wahrheit in Form von „Higher Truth“.

Das neue Album des seit 1999 auch auf Solopfaden wandelnden Chris Cornell, „Higher Truth“, präsentiert sich wunderbar minimalistisch aufs Wesentliche reduziert. Sein letztes Album „Scream“ aus dem Jahr 2009, das eine Kooperation mit Timbaland darstellte, Dancebeats und Popschnulzen enthielt, kam bei vielen Fans nicht sonderlich gut an. Dieser „experimentelle“ Ausflug wird mit dem neuen Werk glücklicherweise in den Schatten gestellt, welches keine derartigen Ausfallerscheinungen enthält. Die Zusammenarbeit mit Star-Produzent Brendan O’Brien (Bruce Springsteen, PEARL JAM, AC/DC, Neil Young) hat sich bezahlt gemacht.

Selbstredend steht Cornells grandiose charismatische Stimme im Vordergrund. Der gute Mann singt und schreit sich mit seiner unverwüstlichen, unvergleichlichen Stimme einnehmend und besonders ausdrucksvoll den Weltschmerz von der Seele. Und als guter Singer-Songwriter hat Chris Cornell fast alle Instrumente (Gitarre, Bass, Mandoline sowie etwas Percussion) selbst eingespielt. Dabei ist „Higher Truth“ im Gesamten ein eher ruhiges, dezentes Album, das dennoch viele Spannungsbögen bietet und durchgehend im akustischen Gewand daherkommt, hier und da werden Erinnerungen an die BEATLES (insbesondere das Titelstück) oder LED ZEPPELIN wach. Die intime, tiefgründige Stimmung ist melancholisch gehalten, ohne ins Depressive abzudriften. Besonders hervorheben möchte ich die erste Single „Nearly Forgot My Broken Heart“, ein flotter Song mit Mandoline, Pizzicatostreicher und Banjo, das wehmütige „Dead Wishes“ mit seinen Country-Gitarren sowie „Our Time In The Universe“ mit den orientalischen Streichern.

Auf „Higher Truth“ zeigt sich Chris Cornell in Topform. Neben seiner rauen, umfangreichen Stimme präsentiert sich Cornell ein weiteres Mal als großer, gereifter Songschreiber, der mit seinen besinnlichen, erwachsenen Kompositionen schlicht und einfach begeistert.

23.09.2015

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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