Cho-Jin - Woanders

Review

CHI-JIN ist japanisch und heißt soviel wie Übermensch. Gerade das sind die fünf Düsseldorfer nicht, laut Presseinfo stehen sie mit beiden Beinen fest auf der Erde. Nach zwei EP?s aus den Jahren `99 und 2001 folgt nach drei Jahren Arbeit nun die Debüt CD „Woanders“ auf dem Label des Ex-Hosen-Trommlers Wölli Rohde. Dieser hatte CHO-JIN unter seine Fittiche genommen und stellte sie unter anderem im Sommer 2003 auf die MTV Campus Invasion Bühne.
Musikalisch bietet der Fünfer Crossover der alten Schule, ganz in der Tradition deutscher Bands wie H-Blockx, Thumb oder den Schweissern. Wie bei letztgenannten texten die Übermenschen ausschließlich auf deutsch. Den Texten kann man eine gewisse Klasse nicht absprechen, sie sind meist kritisch und zynisch und wirken nicht wie viele deutsche Songs peinlich und aufgesetzt.
Alles in allem ist „Woanders“ nichts Großartiges, nichts Neues, dafür sind sie einfach zu spät dran. CHO-JIN schaffen es jedoch den Zuhörer mit ihrem Crossover nicht zu langweilen. Manchmal mehr grooveorientiert („Carpe Diem“) und, mal melancholisch („Augenlied“) und mal richtig auf die Glocke(„Masken“) und irgendwie immer modern und nicht altbacken oder abgekupfert: CHO-JIN besitzen auf jeden Fall Potential. Sollte man sich mal live anschauen und dann eventuell am CD-Stand zuschlagen.

08.04.2005
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