Chimaira - The Impossibility Of Reason

Review

Aaaargh, was ist das denn? Springen jetzt auch schon Labels wie Roadrunner Records auf die von den Majors vorgelebte Promoschiene auf und versauen jeden einzelnen Track mit einem Audio Stamp?! In jeden Song wird einmal gnadenlos folgender Text mitten in die Musik gesabbelt: „CHIMAIRA – The Impossibility Of reason – in stores – this may!“ Das schreit eigentlich förmlich nach einem Verriss, zumal mir deren Full-Length-Debüt „Pass Out Of Existence“ nur stellenweise zugesagt hat. Aber ich kann es drehen und wenden, wie ich will, es ist nicht möglich, dieses Album in Grund und Boden zu schimpfen. CHIMAIRA haben sich in allen Belangen gesteigert. Schon der Opener „Cleansation“ steckt den kompletten Erstling locker in die Tasche. Das musikalische Grundgerüst liegt zwar immer noch zwischen SLIPKNOT und FEAR FACTORY, ist von dem Cleveland-Sextett aber unheimlich wirkungsvoll mit Einflüssen, die an SLAYER oder ältere MACHINE HEAD erinnern, erweitert worden. Diese nicht zu verachtende Portion Thrash-Power hat CHIMAIRAs Härtegrad nicht unwesentlich erhöht. Desweiteren sind sie auch, was die Melodien angeht, um einiges variabler geworden. Erstens verwenden sie auf „The Impossibility Of Reason“ mehr davon und zweitens klingen diese auch noch erwachsener als vor zwei Jahren. Die größte Steigerung kann aber Sänger Mark Hunter für sich verbuchen. Ging mir auf „Pass Out Of Existence“ sein abwechslungsloses Geschrei noch gehörig auf die Nerven, gibt es jetzt fast nichts mehr daran auszusetzen. Die Monotonie ist erhöhter Brutalität gewichen, die von treffsicher eingesetzten, cleanen und semiklaren Parts im Gleichgewicht gehalten wird. CHIMAIRA haben es generell geschafft, ihr Zweitwerk perfekt auszubalancieren. Das Tempospanne reicht von schnellem Double Bass-Stakkato bis hin zu einen langsam zermalmendem Groove. Darüber hinaus klingt diese Scheibe weder auf irgendeine Weise trendy oder sich dem Mainstream anbiedernd, noch hat sie wegen der von vielen Bands gerne genommenen SLAYER/MACHINE HEAD-Trademarks Staub angesetzt. Ein gutes Beispiel hierfür ist auch die Produktion von Ben Schigel: etwas geschliffener als die des Vorgängers, aber viel heftiger in die Eingeweide knallend. Sogar am Instrumental „Implements Of Destruction“ gibt es diesmal, abgesehen davon, dass es erneut zu lang ist, nichts zu kritteln. Ganz im Gegenteil, es bringt das hinzugekommene Variationspotential dieser Band wunderbar auf den Punkt. Als Anspieltipps seien neben „Cleansation“ noch folgende Tracks erwähnt: „Power Trip“ (ballert direkt in die Fresse), „Down Again“ (starker Gesang), „Pure Hatred“ (wer wird denn hier um FEAR FACTORY trauern?!) und „Stigmurder“ (THRAAAASH!). Fazit: „CHIMAIRA – The Impossibility Of Reason – in stores – this may – go and get it!“

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11.05.2003

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5 Kommentare zu Chimaira - The Impossibility Of Reason

  1. sascha sagt:

    Viel besser als das Debüt!
    EInfache Songstrukturen, die fesseln und absolut überzeugen!
    Sollta man als Hardcore/Metalcore Fan unbedingt gehört haben!

    9/10
  2. soul!!!! sagt:

    ganz nett die scheibe, mehr aber auch nicht….

    7/10
  3. Anonymous sagt:

    Ein sensationelles Ding – es übertrifft die anderen Chimaira Werke. Das hat mich vollends überzeugt, die Aggressivität wird meiner Meinung nach sehr gut rübergebracht, dazu kommen viele Tempowechsel und eine ordentliche Stimme. Die Riffs sind fett und auch die Drums fallen nicht ab. Außerdem gibt es etliche starke Songs, die für Live Auftritte gut geeignet sind, "Power Trip" um nur einen zu nennen. Daher stehen 10 Punkte bei mir für dieses Ausnahmealbum außer Frage.

    10/10
  4. alas sagt:

    Diese Platte ist für mich heute noch ein Beweis wie nahe sich Thrash und Hardcore/metalcore oftmals sind…
    Ich kann bis heute nicht sagen sie seine nur eines von beiden…
    Bin aber auch bis heute kein richtiger Fan, zuviel..nunja..drauf-los-geballere…was man oft findet..dennoch Songs wie Power trip sind die ersten die mir jemals gefallen haben von den Jungs
    Ich finde er klingt wie purer Hardcore dann wie purer Thrash…
    wie ein Slayer-Freund mal meinte: selbst Slayer sind schon ein kleines bisschen vom Punk(Hardcore) beeinflusst, von der Attitüde…(welche amerik. Band der hartenMusik ist das wohl nicht^^)
    Diese Band zeigt die Parallelen echt gut und sollte Genre-Debatten endlich Genüge tun um einfach zusammen sich im Mosh-Pit die Birne einzuschlagen 🙂
    Sollte man wie der erste Rezipient schon erwähnt hatte als Hardcore/M-Core´ler und auch Thrasher gehört haben
    ach…bewertung nur weil ich nich alle songs kenne…

    7/10
  5. MetalGerhardt sagt:

    Eindeutig eine Steigerung zum Debüt! Mit Nu Metal hat Chimaira auf diesem Album wirklich nicht mehr viel am Hut. Stattdessen gibt es eine groovende, aggressive Mischung aus Metalcore und Neo-Thrash. Mark Hunter ist besser geworden, selbst wenn die clean Vocals immer noch etwas beliebig klingen und die Band zeigt sich hier viel variabler. Das erkennt man perfekt an dem zu langen Instrumental am Ende des Albums. Hier zeigt sich eine enorme Erweiterung des Sounds. Dieser ist mal absolut knüppelhart, scheut sich aber auch nicht vor mehr Melodik. Das Ergebnis wird nur zum Ende hin etwas einseitiger, aber mindestens die Hälfte der Songs sind echte Hits. Daran mangelte es dem Debüt. Hier gibt es eigentlich nichts zu meckern!

    8/10