„Wer zum Teufel sind COW und warum benennen sie sich nach einem Tier?“ Mittlerweile muss den CHILDREN OF WRATH diese Frage zum Halse raushängen. Ja ja, Akronymie kann manchmal ganz schön hinterhältig sein und Missverständnisse machen auch vor Metal Bands nicht halt. Unmissverständlich dagegen scheint die Marschrichtung der vier Nordlichter zu sein, weswegen das Verständnisproblemchen (mittlerweile trickreich gelöst ;-)), das einzige bleiben sollte. Musikalisch gesehen gibt es zumindest auf dem Erstling „Call Of Sin“ nicht viel auszusetzen und um es schon mal vorwegzunehmen, nur die in Eigenregie gebastelte Produktion hinkt leicht und bedürfte allgemein einer stärkeren Druckbetankung mit Heißdampf. Der Rest geht für ein Debutalbum beachtlich professionell von Statten, allem voran das Songwriting, das stellenweise klingt, als würde man hier schon zum dritten Mal die Ernte einfahren. Old-School-lastiger Thrash Metal der Marke KREATOR wird mit 90er Melodeath-Anleihen verrührt und gebiert eine sich ständig in Bewegung befindende Klanglandschaft, die spätestens nach dem dritten Song irgendein Körperteil in Schwingung versetzt. Ob melodisches Stakkato-Picking, doomig anmutendes Düsternisgeschleppe, Schädel spaltende Thrash-Triolen oder spärlich gesäte Blastbeats, die 10 Songs beissen sich schön groovy im Gehörgang fest, allen voran „Suicide“, der Opener „Souls Of Atrocity“ oder das schaurig befremdliche „The Dirge“. Neben den größtenteils solofreien Kreativitätsergüssen beeindruckt Fronter Arne, der irgendwo als Mischung aus Laho und jungem Hetfield durchgeht und anscheinend dem kleinstmöglichen Lungenvolumen ein beachtliches Bellen entlocken kann, Live eine Ohrenweide. Sollten sich COW in Popularität und Können noch steigern, gehört die Verwechslung mit dem milchspendenden Säuger endgültig der Vergangenheit an.