So ganz konsequent sind CHILDREN OF TECHNOLOGY nicht, denn „Future Decay“ startet mit einem sphärisch angehauchten Intro mit Getrommel und Klavier. Gleich danach schwenkt die Stimmung beim Opener „Remembrance Day“ überraschend und unpassend um, der mit deutlichen Anleihen an METALLICAs „Motorbreath“ antrabt und durch den überzogenen Gesang schon fast eine lächerliche Tendenz hat. CHILDREN OF TECHNOLOGY sind ganz eindeutig dem alten Sound zugewandt und spielen auf Punk Rock aufbauenden Rock mit wenig Höhepunkten und einer mittelmäßigen bis höheren Schlagzahl. Richtig rasant wird es nie, richtig langsam allerdings auch nicht.
Damit ist die Geschichte auch schon beinahe am Ende, denn so richtige Ausbrüche nach unten oder oben gibt es auf „Future Decay“ nicht. Es gibt simples Riffing, mal mehr oder weniger Drive, sowie sinnvoll platzierte und gut mitsingbare Grölereien von Death Lord. CHILDREN OF TECHNOLOGY zeigen auf ihrem Werk, dass man mit Simplizität und Spielfreude auch sehr weit kommen kann. Denn sechs von acht Stücken dudeln erfolgreich mehr oder weniger auf einem Main-Riff herum und seltsamerweise nervt das Quartett aus „Somewhere of Nowhere“ damit nicht. Dabei besteht die Variabilität eigentlich nur darin, mal die Punk und mal die Thrash-Schraube abwechselnd etwas fester zu stellen. Die Optik von CHILDREN OF TECHNOLOGY verspricht aber doch mehr, als dann letztendlich bei „Future Decay“ geboten wird. Auch wenn das Intro von „Blackout“ mal kurz die angepriesen Tendenz zu alten VENOM-Werken erklärt, so richtig kultig wird es auf „Future Decay“ nicht und waschechte Hits sind auch keine dabei.
Einige Szenen lassen zwar kurz aufhorchen (der Anfang von „Eaten Dust Overload“) und einen Umschwung oder gar Ausbruch erhoffen, versickern aber dann wieder im üblichen Schema-Brei und kein Song hebt sich merklich ab. „Future Decay“ ist also kein aufsehenerregendes Album, das vor Kreativität sprüht – aber auch kein wirklich schlechtes Album, dem man handwerkliche Schwächen vorwerfen könnte. Vielmehr ein 30-minütiger Snack, der ganz gut reinläuft, ohne zu nerven oder nachdrücklich zu belasten. Um aber wirklich eine Marke zu setzen, hätten sich CHILDREN OF TECHNOLOGY deutlich vielseitiger präsentieren müssen, denn selbst in diesem Genre kann man Spitzen setzen und Kreativität walten lassen.
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