Chelsea Grin - Self Inflicted

Review

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CHELSEA GRIN kehren mit ihrem vierten Album „Self Inflicted“ zurück, um an „Ashes To Ashes“ anzuknüpfen. Meine Vorrednerin hat ja bereits von „Atmosphäre, Variationen und Überraschungen“ geredet, und all das hat das Sextett auch – mit Abstrichen – ins Jahr 2016 hinüber gerettet.

CHELSEA GRIN und der etwas andere Deathcore-Ansatz

Über einen Großteil des Albums gehen die Jungs aus Salt Lake City eher sparsam mit Melodien um. Stattdessen setzt das dreiköpfige Gitarren-Gespann Jones, Harmon und Rutishauser eher auf drückende, technische Downtuning-Riffs mit vielen Breakdowns. Umso mehr stechen dann die kleineren Melodie-Fragmente hervor, die sich hier und durch den dichten Wald des Gitarrengeschrammels hervortun.

Das verlangt dem Hörer natürlich einiges an Geduld ab, denn wirklich zugänglich ist „Self Inflicted“ nicht. Tatsächlich machen es einem die US-Amerikaner mit Songs wie „Clickbait“ sogar richtig schwer, gerade dieser Track ist praktisch ein einziger Breakdown und hinkt als solcher qualitativ hinter mächtigen Nummern wie „Four Horsemen“, „Skin Deep“ und „Life Sentence“ hinterher, welche die oben erwähnten Eigenschaften – Atmosphäre, Variationen und Überraschungen – in vollen Zügen bedienen. Fiese Streicher, die sich in „Skin Deep“ unter das dumpfe Gitarrengerumpel heben, sorgen für Gänsehaut, ebenso wie das Klavier, das im Mittelteil von „Four Horsemen“ ertönt. „Life Sentence“ dagegen scheint mit seinen sinistren Melodien eine geradezu gotische Stimmung zu erzeugen.

Über den Rest der Zeit bekommt der Hörer dann mehr oder weniger typische Deathcore-Kost geboten, die sich allein durch die sehr gute, fast schon irgendwie mechanische Rhythmusarbeit von Pablo Riveros vom Einheitsbrei abhebt, ansonsten aber mit Alleinstellungsmerkmalen geizt. Vor allem der Gesang von Alex Koehler ist in dieser Hinsicht sehr generisch und vielleicht der schwächste Aspekt dieser Veröffentlichung, die ansonsten neben besagten Höhepunkten grundsolide ist. Man kann Deathcore natürlich besser spielen, aber ich habe ihn auch schon viel, VIEL schlechter gehört, sodass „Self Inflicted“ doch mal einen Hör wert ist. Nicht wirklich auf Augenhöhe mit dem Vorgänger, können Genrefans dennoch mal ein Ohr riskieren.

16.08.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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1 Kommentar zu Chelsea Grin - Self Inflicted

  1. Pseudo sagt:

    Chelsea Grin liefern hier bis auf die letzten zwei Songs absolut unpsektakulären Deathcore von der Stange ab. Die Texte sind ein Grauß und bei dem Album will ich mich nicht großartig lang aufhalten. Dabei war der Vorgänger richtig, richtig gut…

    4/10