Chaver - Of Gloom

Review

Soundcheck Dezember 2023# 11

CHAVER ist eine junge, im Jahr 2016 gegründete Band. Musikalisch hat sich das Trio aus Leipzig dem Hardcore verschrieben, wobei es diesen mit einer ordentlichen Prise Metal und Downbeat versieht. Neben einer Handvoll Demos veröffentlichten die Jungs 2019 ihr erstes Album „Transference“, das im Untergrund schon kleinere Wellen schlug. Mit „Of Gloom“ erscheint ihr zweites Studioalbum, das ihnen schon vor Release aufgrund eines Disputs um das Cover Aufmerksamkeit bescherte.

CHAVER machen es kurz und knackig

Ein Blick auf die Spielzeit verrät, dass CHAVER nicht lange fackeln. „Of Gloom“ hat eine Länge von knapp 30 Minuten. Das ist bei anderen Bands EP-Standard. Aber wir leben in einer kurzweiligen Welt – dazu sollte es auch den passenden Soundtrack geben. Die Kürze der Songs („The Stench Of Decay“ dauert nur 1:14 Minuten) stört in keiner Weise. Was CHAVER innerhalb dieser komprimierten Zeit abliefern, schaffen andere Bands nicht einmal gestreckt auf fünf Minuten. Die Leipziger vereinen gekonnt Elemente aus Hardcore, Death- und Post Metal mit Doom- und Black Metal zu einer fantastischen Melange.

„Of Gloom“ – düster, vertrackt, genial

Und das alles, ohne in ein strapazierendes Chaos im Stil der THE CALLOUS DAOBOYS zu versinken. Damit gehen CHAVER den mit „Transference“ eingeschlagenen Weg konsequent weiter und schaffen es dabei, sich zu steigern. „Of Gloom“ klingt so kompakt und düster, dass man die dichte Atmosphäre mit einer Kettensäge zerschneiden könnte. Die drei Leipziger beweisen mit „Of Gloom“, dass sie es spieltechnisch draufhaben und obwohl es erst Album Nummer zwei ist, wirkt es, als blicken sie schon auf zehn Jahre Banderfahrung zurück. Ob man einzelne Songs in die Playlist aufnimmt oder die Platte am Stück hört – man bekommt eine volle Breitseite facettenreichen Metals. Damit blasen CHAVER zum Großangriff auf die Szene und zeigen, dass sie schon jetzt nach ganz oben gehören.

14.10.2023

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Chaver auf Tour

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6 Kommentare zu Chaver - Of Gloom

  1. ultra.silvam sagt:

    „Disputs um das Cover“ is ja nett ausgedrückt. Man könnte auch sagen, der Künstler, Dusty Ray, hat fast 1 zu 1 das gleiche Artwork an zwei Bands verkauft und dachte wirklich es fällt keinem auf…

  2. Zauberelefant sagt:

    Man muss sich ja wirklich fragen was der sich gedacht hat. Nichtmal die Farbe verändert. Also, man muss echt zweimal hinkucken um die Unterschiede zu sehen.
    Warum tut man sowas? Damit macht der sich doch komplett unmöglich (mal abgesehen davon, dass ne Tarantel rot einfärben und auf nen Eierschalenhintergrund kleben nicht das Ende der Möglichkeiten grafischer Gestaltung ist….).

    Naja.

  3. marcmorgenstern sagt:

    Was für ein fettes Brett! Ich bin begeistert und kann dem Rezensenten nur zustimmen!

    9/10
  4. ultra.silvam sagt:

    @ Zauberelefant: Frag mich halt auch, wenn der schon so dreist ist so etwas bei einer anscheinend sehr erfolgreichen Mainstream Künstlerin zu machen, wie weit geht er dann bei eher unbekannten Kunden. Ein Ausrutscher war das nicht und kann ich als Künstler auch nicht nachvollziehen.

  5. Ich habe diesbezüglich unterschiedliche Aussagen gefunden. Bei einigen Seiten hieß es, der Künstler habe es zweifach verkauft. Bei anderen wäre es wohl nur purer Zufall gewesen, da die Rapperin wohl einen Spinnenfaible hat. Daher habe ich „Disput“ als Zwischenlösung verwendet.

  6. Zauberelefant sagt:

    Na, Dusty Ray hat es auf seinem Instagram geteilt, als Doja Cat ihr Album angekündigt hat – weil er der Künstler ist.
    Und Chaver sind stolz darauf, von diesem ihr eigenes Cover gestaltet zu kriegen.
    Keine Ahnung, wie das ein Versehen sein kann, wenn offenbar (Anders als damals bei Catlle decap und disem Rapper) das alles offziell mit Kauf und Lizensierung vonstatten ging…