Chastisement - Alleviation Of Pain
Review
Wie ist es eigentlich um Schwedens Elchpopulation bestellt? Manche der stolzen Tiere leiden ja heute unter weichen Knochen, Zahnschwund und stumpfem Fell. Andere vegetieren so vor sich hin, wiederum andere machen’s nicht mal ein Jahr. Und hin und wieder platzt ner reifen Kuh ein wahres Ungeheuer aus dem Uterus, das sich sogleich anschickt, ne verdammte Stampede loszutreten.
Ok, ich habe jetzt vielleicht Bands mit Elks verwechselt, aber Chastisement haben jedenfalls die Kraft eines zentnerschweren Bullen, der wie eine Lawine durch die Forste unserer skandinavischen Freunde walzt und für einen gehörigen Flurschaden verantwortlich zeichnet. Und man sollte bloß nicht auf die hirnrissige Idee kommen, sich diesem Viech in den Weg zu stellen.
Chastisement sind da, um gaaanz heftig Popo zu treten! Dabei kommen sie schnell aus dem Windschatten solcher Formationen wie Soilwork und Arch Enemy heraus, überholen sie rechts, um sie dann zu schneiden und auszubremsen. Tja, dieser Elch hier ist eben besonders tödlich – kotzt er sich doch technisch hervorragend ausgeführte Klanggranaten aus dem Balg, dass jeder Fan modernen, typisch schwedischen Thrash/Death Metals seine sinistre Freude dran haben wird. Besonders beeindruckend sind einmal Frontwutz Johan Klitkou (wohl auch ein bisschen großer Klitschko drin, wie?), der mit seinem mächtigen und prägnanten Organ die Nadeln von den Tannen hustet und dann Fellgerber Nils Fjellström, der ohne Gnade Kickdrum-Salven unters Volk feuert (man sollte ihm nur mal sagen, dass er hin und wieder vergisst, dass er auch andere Trömmelchen zur Verfügung stehen hat).
Besonders geil wird’s , wenn die „Geißler“ es wie auf „World Beyond“ oder etwa „A New Dawn“ ein wenig thrashen lassen. Und mit dem riesigen Überhammer „Soul Evasion“ haben sich die fünf Krawallbrüder dann auch glatt nen Extrapunkt eingefahren. Rasende Stakkato-Riffs, einprägsamer Chorus – einfach Bundesliga!!! Sicher schleichen sich auch einige ausgelutschte Riffs auf dem Album ein und ein paar der Songs wirken austauschbar, aber wenn die Jungs beim nächsten Album noch mehr Global Killer wie eben „Soul Evasion“ und „Disowned“ zu bieten haben, dann steht ihnen verdammt viel offen.
Will sagen, dass sie dann Vögel wie Soilwork mühelos abschießen können, zumal sie auch wesentlich heftiger und mitreißender dabei sind. Achja, so richtig melodisch und zuckersüß haben sie’s auch drauf – neben „The Journey“ ist da noch ein zweites Instrumental vertreten : „Joie De Vivre“! Da hat wohl jemand zuviel Jeff Wayne und Konsorten gehört … auf jeden Fall ist die Nummer in ihren Grundzügen so gut geraten, dass die Schweden besser gleich nen kompletten Song draus gemacht hätten. Und die Produktion : Stark wie ’n Elch! Leute, dass mich als alten Ami Death/Thrash Sack noch mal ne Schwedencombo mit ihrem Debütalbum aussen Schluffen hauen kann … wer hätte das gedacht!
Stark, Jungs … mehr davon !
Chastisement - Alleviation Of Pain
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Death Metal, Technical Death Metal, Thrash Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 36:00 |
Release | |
Label | Rage Of Achilles |