Charred Walls Of The Damned - Cold Winds On Timeless Days

Review

Gerade erst 16 Monate liegt die Veröffentlichung des Debüts der Supergroup CHARRED WALLS OF THE DAMNED um ex-ICED EARTH-Drummer Richard Christy zurück und schon wirft der Vierer ein neues Machwerk auf den Markt. “Cold Winds On Timeless Days” nennt sich das neue Album, auf dem die Amis den auf dem Debüt eingeschlagenen Pfad konsequent weiter verfolgen.

Das heißt: Geboten wird nachwievor epischer, hymnischer und zugleich recht aggressiver, direkter Power Metal US-amerikanischer Gangart mit progressiven Zügen. Besonders auffallend ist das extrem hohe spielerische und auch kompositorische Niveau der Musik. Die Titel sind allesamt überaus anspruchsvoll und komplex arrangiert, weshalb sie auch so einige Durchläufe brauchen, bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Es lohnt sich jedoch, den zwölf Kompositionen diese Zeit zu geben, denn so einige von ihnen entpuppen sich als echte Hits, deren eingängige Melodien und treibende, abwechslungsreiche Rhythmen (wie oft hört man schon Blastbeats und Doublebass-Attacken im Power Metal?) sich in den Gehörgängen verankern und ihren Weg hinaus so schnell nicht wieder finden.
Leider jedoch gelingt dies nicht allen Songs auf “Cold Winds On Timeless Days”, besonders in der zweiten Hälfte des Albums finden sich auch ein paar Rohrkrepierer, die man bei einer Spielzeit von fast einer Stunde einfach getrost hätte streichen können – auch wenn der Ansatz Christys, den Käufern genug für ihr Geld zu bieten, überaus löblich ist. Jedoch ist es genau das, was der Platte letztendlich zum Verhängnis wird, denn dadurch, dass sich immer wieder auch Füllmaterial zwischen den ansonsten richtig guten Parts findet, wirkt “Cold Winds On Timeless Days” etwas in die Länge gezogen, hängt hier und da ein wenig durch und wird streckenweise sogar langweilig. Dies ist zumindest teilweise auch dem Gesang zuzuschreiben, denn zwar macht Tim “Ripper” Owens ohne Zweifel einen ganz fantastischen Job, doch wirkt sein Organ über eine so lange Spielzeit einfach sehr gleichförmig und verleiht so jedem Titel denselben Anstrich. Dies ist jedoch nur ein subjektiver Eindruck, Fans des ex-ICED-EARTH-, -YNGWIE-MALMSTEEN- und -JUDAS-PRIEST-Sängers werden auch auf diesem Werk keineswegs enttäuscht.

Alles in allem also ein ziemlich gutes Album, das zwar an einigen Schwächen leidet, Genre-Fans jedoch bestimmt dennoch erfreuen wird.

03.10.2011
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