Chaosbay - Are You Afraid?

Review

Soundcheck September 2024# 19 Galerie mit 19 Bildern: Chaosbay - Are You Afraid? Tour 2024

Die junge Metalcore-Band aus Berlin brauchte ein paar Anläufe, um sich zu dem zu formieren, was sie heute im Jahr 2024 ist. Die Arbeit an sich selbst, an der Band und ihrer Musik zahlte sich bereits im letzten Jahr aus. Als Vorband von Bands wie DEEZ NUTS und ANNISOKAY sowie bei ihren Festivalauftritten auf dem Wacken Open Air und dem Summer Breeze Open Air stellten sie deutlich unter Beweis, dass wir mit CHAOSBAY rechnen können.

CHAOSBAY wollen im Metalcore-Zirkus mitspielen

Die Berliner wollen es natürlich nicht dabei belassen, sondern bringen mit „Are You Afraid?“ am 13.09.2024 ein neues Album an den Start. Das Ding ist bis zur Oberkante gefüllt mit progressiven Metalcore-Tracks, die den Weg von CHAOSBAY weiter ebnen sollen. Die Band orientiert sich dabei stark in eine progressive Richtung, die direkt beim Opener „Are You Afraid?“ spürbar ist. Das Stück packt ordentlich zu. Jan Listings eindringlich gesungene Vocals untermauern die bedrohliche Atmosphäre. Das Quartett will mit aller Macht zeigen, dass es in diesem Metalcore-Zirkus mitspielen kann.

Wenig Spielraum für Individualität

Dabei nutzt die Band die genretypischen Zutaten aus Breakdowns, wütenden Shouts und ausgedehnten Gitarrenplays. Die Säulen des Gerüsts bildet ein starkes Drumming, das die Songs druckvoll vorantreibt. Bei „Eye For An Eye“ kommen ergänzend noch Elektro-/Techno-Elemente à la ELECTRIC CALLBOY zum Vorschein. CHAOSBAY füttern ihre Tracks mit vielen Experimenten, die aber nicht immer gelingen. Der sauber polierte, generische Sound lässt ihnen wenig Spielraum, sich individuell zu zeigen. „Are You Afraid?“ könnte mehr ungeschliffene Ecken und Kanten vertragen. Schließlich gilt es, sich aus der bereits vorhandenen Masse an Metalcore-Bands hervorzuheben.

It’s time to be afraid!

Die Jungs wissen allerdings, wie man es schafft, einzelne Refrains im Kopf zu verankern, was CHAOSBAY mit ihren eingängigen, melodiösen Hooklines verdeutlichen. „From Soldier To Phrophet To Sinner“ vollbringt mehrfach den Spagat zwischen sanften Tönen und harten Growls und macht den Song zu einem kleinen Geheimtipp. Bei „Money“ springen die US-Modern-/Hybrid-Metaller WE ARE PIGS unterstützend zur Seite. Das Feature verwirrt allerdings durch den massiven Techno-Sound und lässt vermuten, dass CHAOSBAY ihren eigenen Stil doch noch nicht zu 100 % gefunden haben. Dennoch sind sie auf dem richtigen Weg. „Are You Afraid?“ zeigt den Output einer Band, die viel an sich gearbeitet hat und sicher nicht damit aufhört. Die Metalcore-Szene sollte sich in Acht nehmen, denn da kommt etwas auf euch zu. It’s time to be afraid!

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11.09.2024

It`s all about the he said, she said bullshit.

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1 Kommentar zu Chaosbay - Are You Afraid?

  1. Werner sagt:

    Oh,

    die wäre glatt an mir vorbeirutscht, danke, die 2222 Scheibe war für mich ein 10/10er und eine der Überraschungen damals des betreffenden Jahres, wo ich in mehreren Foren drüber berichtete.

    Ich bin auf die Band gestoßen – als ich ein Konzert von denen in der ARD oder ZDF Mediathek fand – aus der Coronazeit – einfach nur die Musiker auf nem verlassenen Flughafengelände – hat mich umgehauen.

    Jetzt muß ich mal schauen, daß ich die neue Scheibe finde, ich hatte damals sogar Kontakt mit dem Sänger via Mail und tat ihm meine Begeisterung kund, weil die 2222 einen überirdischen Sound hatte und eine Kraft entfaltete, wie ich sie seltenst erlebe.