Österreich und Metalcore. Da war doch was. Genau. THE SORROW. Und genau die fungieren für die 2006 in Wien gegründeten CHAOS BEYOND, die mit “Confessions Of A Twisted Mind“ ihr Labeldebüt bei Terrasound Records veröffentlichen, das ein oder andere Mal als Vorbild.
“Confessions Of A Twisted Mind“ ist ein Album, das wenig Angriffsfläche bietet. Es wird viel richtig gemacht, kaum etwas falsch. Das mag allerdings auch daran liegen, dass sich die Band nicht sonderlich viel traut. Der Facettenreichtum muss also hinten anstehen. Stattdessen, und was die Band für wichtiger erachtet: solide Songs, die man live sicherlich abfeiern wird. Es mosht und drückt, wo es nur geht; auf hohem Niveau, das über die gesamte Albumlänge gehalten werden kann. Nichtsdestotrotz müssen sich CHAOS BEYOND eingestehen, dass ein paar mehr fremde Einflüsse vonnöten gewesen wären, um den Hörer ausreichend bei der Stange zu halten. Vielleicht hätte es schon genügt, die Songanzahl auf zehn Tracks zu reduzieren, um verhindern zu können, dass die letzten Songs der Platte einfach so vorüber plätschern. Sucht man aber lediglich dicke Riffs, treibende Drums und groovenden Bass, wird man von “Confessions Of A Twisted Mind“ außerordentlich gut bedient.
Sehr erfreulich ist auch, dass sämtliche Refrains nicht auf Pop, sondern vielmehr auf klassischen Metal und Hard Rock getrimmt wurden. Sänger Robert steht zu seinen Roots und bringt mit seiner rauchigen Stimme frischen Wind ins Metalcore-Lager, ohne auf im Falsett angesiedelte Tonhöhen zurückzugreifen. Als Beispiel dafür seien die leider inzwischen abstinenten SILENT DECAY zu nennen. Wer auf so was steht, wird mit Sicherheit Gefallen an CHAOS BEYOND finden. Ansonsten fühle ich mich so manches Mal an AS I LAY DYING erinnert. Fans der zuletzt genannten dürfen in jedem Falle auch ein Ohr riskieren.
Sollten es die Jungs also schaffen, in Zukunft erfolgreich an ihrer Eigenständigkeit zu werkeln, freue ich mich bereits auf den Nachfolger. Ein nettes Debüt.
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