Change Of Ideas - Power-Punk

Review

Ein Haufen junger Musiker namens CHANGE OF IDEAS schloss sich 2006 zusammen, um mit kritischen Texten hinsichtlich Politik, der Gesellschaft und der Welt an sich, Musik unters Volk zu bringen, die gut klingt und etwas aussagt. Soweit der Plan.
Im Jahr 2008 war dann Henning Pauly (DREAM THEATER, SKID ROW, SAGA) gefunden, der sich einverstanden gab, eine EP der jungen Wilden zu produzieren.
Diese ursprünglich mit „…Begin To Play“ betitelte EP wuchs dann etwas über sich hinaus und aus den paar Songs wurde ein ganzer Langspieler namens „Power-Punk“.

Was zur Hölle ist „Power-Punk“? Power-Metal und Punk? Sei ein Punk und „Kill With Power?“ Äußerst dubiose Ideen schießen in mein Hirn und bevor dies Überhand nimmt spielen wir die Platte an. Erster Track lautet „FuckTheWorld“ und legt ziemlich wuchtig los. Eine klare Punk-Attitüde ist zu vernehmen, die allerdings nicht komplett das Ruder übernimmt und das Ganze somit auch nicht in die Banalität abdriftet. Guter, an BAD RELIGION erinnernder Song. Um es mal nüchtern auszudrücken.

Mit Schwerpunkt Punk geht es dann zu „Gaming Is Not A Crime“. Läuft ganz gut durch, interessantes Riffing im letzten Drittel. Was allerdings gar nicht geht, ist diese helle, rein-quiekende Stimme im Refrain. Das bringt ein bisschen Schulband-Atmosphäre mit.
„Life’s A Bitch“ plätschert nett trällernd vor sich hin und erinnert mich zeitweise an eine Mischung aus „Tony Hawks Skateboarding“ und den „5-Freunde-Soundtrack“.
Ziemlich schlimm wird es dann mit „D.I.Y.“, was als Abkürzung für „Do It Yourself“ steht. Mit „Power-Punk“ hat der Track echt nichts zu tun. Dafür ist der Song viel zu sehr gespickt mit Melodien, welche die Glückshormone hüpfen lassen und das Gitarrensolo piept was das Zeug hält. Auch Ansätze von etwas Aggressivität täuschen da nicht drüber hinweg. Immerhin sind wir erst beim sechsten von insgesamt 15 Titeln der Platte.
Ergo: Es gibt noch Hoffnung.

„Love Thy Neighbor“ kommt dann ganz anders rüber. Akustikgitarre und Gesang unterstützen die lustig geschriebene Hasstirade gegen den ungeliebten Nachbarn. Zum Ende hin intensiviert sich der Sound, auch durch Zuhilfenahme der Drums und nun wird im Chor gewettert. Mein persönlicher Favorit kommt jetzt. „World Patriot“ macht vieles von vorhin vergessen und rockt ordentlich durch die Boxen. Hier ist der Begriff „Power“ zurecht einzusetzen. Es hört sich jetzt komisch an, aber aus irgendeinem Grund erinnert mich das Riff zu Beginn an einen Live-Auftritt von DEEP PURPLE. Einfach mal so als Randnotiz.

„World Patriot“ ebnet den Weg für „Sometimes You Must Step Back“, was wieder weniger hart knallend, sondern mehr entspannt rockend tönt. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Rest der Scheibe, bis zum Rausschmeißer „Who Brings The Flowers“. Hier wird nochmal volle Kanne auf das Punk-Pedal getreten. Allerdings, wie bereits erwähnt, nicht nur Hau-Drauf-Mucke, sondern technisch durchaus anspruchsvoller.

Auf die Texte im Einzelnen möchte ich nicht eingehen, doch es sei gesagt, dass es sich hier oftmals nicht um Lyrik der allerersten Güteklasse handelt. Immerhin ist alles im Booklet abgedruckt und mit Bildchen unterlegt. Wer also nachlesen will: Bitte schön. Bahnbrechendes gibt es nicht zu vermelden. Laut eigener Aussage haben sie ihre Einflüsse von Bands wie BAD RELIGION, PENNYWISE, ANTI-FLAG und Konsorten, was zu hundert Prozent richtig ist. Was allerdings gar nicht passt ist der Vergleich zu AVENGED SEVENFOLD. Zum einen vermisse ich hier die Aggressivität und zum anderen die vielbesagte Power. Bleibt eben doch nur der Punk übrig. Mit etwas Gewürz.

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10.01.2009

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