Manchmal ist es erschreckend, was für seltsame Platten aus dem amerikanischen Markt zu uns rüberschwappen. Nicht, dass ich nicht schon öfter so grausige Plattencover wie das der BOMBASTIC MEATBATS gesehen hätte, und ich habe auch nichts dagegen, dass Schlagzeuger Chad Smith sich ein neues Musikerprojekt zusammen sucht, aber warum man dann nach einem zweitägigen (!) Songwritingprozess so einen gesichtslosen Schund wie auf „Meet The Meatbats“ einspielen muss, kann keine Logik der Welt beantworten.

Darüber hinaus kennt Chad Smith unter seinen besten Freunden wohl auch nur wenige Sänger, weswegen die einstündige Platte komplett ohne Gesang auskommt. Jeder Song ist etwa fünf Minuten lang, rockt, funkt und bluest irgendwelche Themen vor sich hin und scheut sich auch nicht, bereits im Opener mit dem ersten Schlagzeugsolo loszulegen. Dass die Nerven dabei schon nach den ersten zehn Minuten blank liegen wundert nicht. Denn zum einen sind die vorhandenen Themen kaum filigran ausgearbeitet und nur selten eingängig, und zum anderen gibt es kaum Spannungskurven innerhalb der Songs. Zwar können immerhin die eher balladesken Nummern „Night Sweats“ und „Lola“ mit flockigem Jazzlounge ein wenig Stimmung machen, aber überall da, wo Tempo gemacht wird, verlieren sich die Melodien in sinnlosen Frickeleien. Am meisten Zeit hat bei der Produktion der Platte höchstwahrscheinlich die Abmischung gebraucht, denn die kann immerhin mit anderen amerikanischen Progplatten mithalten.

Dennoch ist „Meet The Meatbats“ ein bombastischer Unsinn der Lieblosigkeit an allen Ecken und Enden offenbart. Ich weiß nicht warum man ein solches Musikerkontingent für ein derartiges Projekt aufbrauchen kann. Bleibt zu hoffen, dass die BOMBASTIC MEATBATS nie auf Tour gehen und ich sie mir im Vorprogramm von irgendeiner wirklich guten Band anhören muss.