Ceremony Of Silence - Hálios

Review

Bereits mit ihrem Debüt „Oútis“ lieferten CEREMONY OF SILENCE einen brachialen Brocken technisch versierten, atmosphärischen Black Death Metals ab, der mit seiner verspielten, aber dennoch sehr erdigen Produktion in einer knappen halben Stunde eine intensive, verdichtete Vision düsterer Finsternis durch das Nichts zaubert. Ein extravaganter und dunkler Trip, der trotz seines schlichten Titels kaum exzessiver hätte ausfallen können.

CEREMONY OF SILENCE – rasende Stille

Das slowakische Duo ist mittlerweile zum Trio angewachsen und hat seine musikalischen Stärken weiter ausgebaut. Am Grundkonzept der Band hat sich nichts geändert und der rasende Black Death wird auf „Hálios“ in seiner ungestümen Wucht nur noch unerbittlicher dargeboten. Rein von der musikalischen Ausrichtung her gelingt es der Band nach wie vor, mit spannenden Disharmonien und durchweg schnellem, packendem Riffing eine unglaublich intensive Atmosphäre einzufangen. Die Produktion ist etwas weniger muffig, es gibt weniger wabernde Ambientparts, aber ganz darauf verzichten CEREMONY OF SILENCE zum Glück nicht.

Neuzugang Neplex am Gesang weicht nur wenig vom Grundton des ersten Albums ab, intoniert aber insgesamt etwas kräftiger und lässt mehr Reminiszenzen an BEHEMOTH als an IMMOLATION auf dem ersten Album aufkommen.

„Hálios“ ist in seiner ungestümen Art ein mitreißendes Werk, das in knapp über 30 Minuten einiges bietet und dem Hörer auch einiges abverlangt. Die Songs wirken etwas runder und weniger konstruiert als auf dem Debüt, was beim Hören etwas mehr Rausch erzeugt als der komplex arrangierte Vorgänger, der die reine Black Death-Raserei im Verlauf der Songs auch gerne mal mit eingestreuten Instrumental- und Ambient-Passagen überraschend durchbrach. Das glattere Songwriting verleiht dem Album eine höhere Dynamik und wirkt in sich geschlossener. Inwieweit dies besser oder schlechter als auf „Oútis“ ist, liegt im Auge des Betrachters, denn trotz ihrer Ähnlichkeit unterscheiden sich die Tracks vom Songwriting her doch sehr.

Bei aller Weiterentwicklung bleiben CEREMONY OF SILENCE aber auch ihren Stärken treu: kraftvolle Riffs, hypnotische Leads und faszinierende Dissonanzen schaffen ein ganz eigenes Hörerlebnis, das sich mit Intensität und Überzeugungskraft aus einem Genre mit so vielen Bands herauszuheben vermag.

Hálios – finsterer, intensiver Tiefenrausch durch die Leere

Das Album ist mit seinen sieben Songs und der recht kurzen Spielzeit allerdings kein leicht zu konsumierender Tobak und entfaltet seine Durchschlagskraft und Tiefe erst bei kontinuierlichem Konsum. Wer Anspieltipps braucht, kann sich mit den ersten beiden Singles „Serpent Slayer“ und „Primeval Sacrifice“ einen runden ersten Eindruck verschaffen. Wer auf diesem Sektor neben Extremen auch nachhaltigen Hörkonsum sucht, sollte „Hálios“ unbedingt auf dem Zettel behalten.

Shopping

Ceremony Of Silence - Hálios [Random Eco Mix LP] [Vinyl LP]bei amazon34,59 €
13.07.2024

- perfection is the end of everything -

Shopping

Ceremony Of Silence - Hálios [Random Eco Mix LP] [Vinyl LP]bei amazon34,59 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37240 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Ceremony Of Silence - Hálios

  1. ClutchNixon sagt:

    Willowtip sind und bleiben ein Garant für Klasse! Eine Konstante meines Geschmacks, und das insbesondere in einer Zeit, die Unique Leader nutzen, um blöden Deathcore zu supporten, und Relapse sich dazu berufen fühlen überwiegend gewimpten Kram zu releasen.

  2. destrukt. sagt:

    Unterschreib ich sofort. Vor allem oft Bands, die in keine Schublade passen, über den Tellerrand schauen und ihr eigenes Ding machen (Pyrrhon, Slugdge, Gigan, Hath, An Abstract Illusion, Noctambulant.. uvm.). Ceremony Of Silence scheinen ebenfalls dazu zu gehören. Bin gespannt aufs komplette Album.

  3. destrukt. sagt:

    Für den routinierten Disso-Hörer klingt hier alles sehr vertraut, dennoch schaffens CoS, im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern, den Song stets im Mittelpunkt zu halten und nichts zu verkopfen oder sich in Kakophonie zu verlieren. Das Gespür für die Balance zwischen schleppenden und schnelleren Passagen, zwischen Dissonanz und Harmonie und die Transitions zwischen den Parts, sind einsame spitze. Gefällt mir, wie erwartet, extrem gut! Danke fürs Review, hätte ich vermutlich erst viel zu spät entdeckt!
    Mit Tendenz zu mehr.

    8/10