KURZ NOTIERT
CEREBRAL ROT bringen leider nur äußerlich die Kernanforderungen mit, um ihr Debut „Odious Descent Into Decay“ in die Riege nennenswerten, morast-räudigen Todesbleis einzureihen. Der Bandname rollt zwar ebenso eitrig leicht von der Zunge wie die Songtitel sich eines äußerst lebendigen Vokabulars aus Abfluss, Verwesung und septischem Wundwasser bedienen, welches das gewollt nicht gekonnte Artwork in grün-gelber Nostalgie zu versinnbildlichen versucht. Musikalisch treibt der Vierer aus Seattle aber vor allem in der zweiten Albumhälfte so mitreissend vor sich hin wie eine aufgeblähte Sumpfleiche durch marschiges Sumpfland. Das schwärende Midtempo hat durchaus seine Momente wie etwa das ACEPHALIXsche Gehacke mit gutturalem Highlight-Gegrunze in „Reeking Septic Mass“ oder die memorablen Dissonanzen in „Swamped In Festering Excrementia“. Die hässliche Fratze dieser Death Metal-Spielart ziehen HYPERDONTIA, PHRENELITH, DISMA, SPECTRAL VOICE oder KRYPTS (ganz zu schweigen von den übermächtigen ABHORRENCE) aber doch um einiges überzeugender.
Das ist gerade DER Underground DM Gassenhauer und Ihr gebt 6 von 10 Punkten? Euren Verein kann ich beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen.
Nur weil irgendwelche Hipster behaupten, die Band sei der heißeste Scheiße in Sachen Death Metal, muss das noch lange nicht stimmen. Wie 80 Prozent all dessen, was über 20 Buck Spin ist das hier andernorts total überbewerteter Durchschnitt. Amerikaner versuchen wie Finnen zu klingen, die seinerzeit wie Autopsy klingen wollten. Vom Rip off der immer schon beschissenen Incantation ganz zu schweigen. Nochmal für dich zum Mitschreiben Digi: Reviews sind immer subjektiv und müssen nicht deiner Vorstellung, respektive deiner Meinung entsprechen — hol doch die Bullen!
Korrektur: Scheiß, 80 Prozent dessen, was über 20 Buck Spin kommt