Die Geschichte von CEREAL MAN aus Fulda in Hessen ist noch recht überschaubar. 2007 von drei Freunden gegründet, begann man zunächst mit dem Covern von METALLICA-Songs und wandte sich später dem Melodic Death Metal zu. Nach einigen Jahren im Proberaum und auf kleineren Bühnen der Umgebung hat sich die mittlerweile auf fünf Mann gewachsene Truppe nun entschlossen, der Metal-Welt in Form der selbstproduzierten EP „Rest In Pieces“ ein Stück ihrer Musik zu zeigen.
Ihren Stil beschreiben CEREAL MAN selbst als eine Mischung aus groovigen Death Metal-Riffs und eingängigen Melodien, versetzt mit einigen moderneren Einflüssen und etwas Klargesang. Das klingt soweit nicht ungewöhnlich, doch nach den ersten Titeln wird klar, dass das Ensemble um Sänger Frederick Ilsemann mehr ist als ein weiterer AT THE GATES-Klon mit Metalcore-Einschlag. Die Kompositionen sind sehr abwechslungsreich, es gibt viele Tempo- und Stimmungswechsel. Die Band meistert so wohl walzende Midtempo-Passagen als auch rasende Blastbeats, versetzt mit klug platzierten Breaks. Ein wahrer Ohrenschmaus sind aber vor allem die Melodien, die den Gitarristen Stefan Bauregger und Hermann Weber scheinbar recht mühelos von der Hand gehen. Diese klingen sehr frisch und, was für eine so junge Band erstaunlich ist, sogar recht eigenständig. Natürlich erinnern die Riffs und Melodien teilweise an IN FLAMES oder die genannten AT THE GATES, die dynamischen Refrains teilweise an die etwas neueren THE DUSKFALL, sind aber keine plumpem Kopien. Von Metalcore ist übrigens trotz der cleanen Gesangsfetzen keine Spur zu hören.
Dem Lob muss aber auch einige Kritik folgen. Der Sound der EP ist ok, vor allem das Schlagzeug könnte aber gerne etwas kraftvoller klingen. Auch spielerisch ist noch lange nicht alles perfekt, das Riffing ist häufig nicht absolut tight und auch die zweistimmigen Leads könnten hier und da etwas sauberer und treffsicherer sein. Dies ist besonders im Falle des ersten Songs „Final Breath“ sehr schade, da dieser als bester Titel des Albums in meinen Augen sogar ein gewisses Hitpotential besitzt, das allerdings durch die wohl ungewollt etwas schrägen Harmonien am Ende getötet wird.
Trotzdem kann man CEREAL MAN zu ihrer ersten Veröffentlichung gratulieren. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und für eine erste, selbstproduzierte EP machen die Jungs ihre Sache sehr gut. Das Wichtigste ist, dass man den Fuldaer Metalheads zu jedem Moment viel Spielfreude anmerkt. Ihnen gelingt noch nicht alles, aber sie versuchen viel und haben Ideen, die frischer klingen als Vieles, was einige etablierte Bands auf ihren letzten Alben haben hören lassen. Aufgrund der technischen Mängel ist leider keine bessere Wertung drin, aber an der Spieltechnik und der Produktion kann man arbeiten, deshalb freue ich mich auf ein technisch ausgefeiltes und besser produziertes Album der Band.
Geile Platte, weiter so! 😉
Habs mir am Release Tag gekauft.
Klasse Scheibe, absolute Kauf Empfehlung.