Cerberus - Klagelieder - Grabesgesang

Review

Neulich habe ich gelesen, dass CERBERUS auf ihrer Website Reviews zu ihrem neuen Album gesammelt haben – dasjenige der Kollegen von Myrrthronth, welches etwas deftiger und kritischer ausgefallen ist, als es die Solinger Herrschaften wohl gerne gehabt hätten, haben sie vorsichtshalber allerdings nur in Auszügen übernommen. Nur die guten Auszüge, versteht sich, alles andere ist unter den Tisch gefallen. Alleine dafür wäre eigentlich ein saftiger Arschtritt angebracht. Glaubwürdigkeit und Rückgrat transportiert die Truppe für mich so auf jeden Fall schon mal nicht. Wer keine Kritik will, soll keine Promos verschicken oder sich einfach gleich komplett im Wandschrank verkriechen. Ich jedenfalls werde keine Möglichkeit bieten, kritische Sätze auszulassen. Nur für den Fall, dass mich die Band vielleicht auch zitieren möchte.

Das zweite Album von CERBERUS bewegt sich irgendwo zwischen eher melodischem Black Metal mit eindeutig deutschem Einschlag und Death Metal, was vor allem durch den zweistimmigen Gesang zum Ausdruck kommt, wobei gerade der gegrunzte mir fürchterlich auf die Nüsse geht und zudem im Black Metal auch stets deplatziert wirkt, was übrigens auch für die nervtötenden Schrammelriffs und bisweilen ziemlich amateurhaften Drumbeats gilt, nicht allerdings für die eigentlich saubere Produktion, die weder besonders rumpelig-rauschig noch zu modern daherkommt, in der die meist zweistimmigen Gitarren trotz ihrer oft zweistimmigen Führung und Melodien einfach aufgrund ihres gemäßigten Qualitätsstandards nicht besonders gut im Ohr hängen bleiben, was im Endeffekt zumindest bei mir für keinerlei Gefühlsregung während des Hörens sorgt, was ebenfalls daran liegen könnte, dass „Klagelieder – Grabesgesang“ eine sowohl emotional, technisch als auch kompositorisch vollkommen höhepunktfreie Aufnahme ist, in der sich ebenso wie in dem nichtssagenden Artwork absolut gar nichts von der puren Dunkelheit und Dramatik findet, die das Label so nett anpreist, was Euch sagen soll, dass Ihr dieses Album eigentlich in keinem Fall kaufen müsst.

07.04.2006
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